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Frauen-Boxen Frauen-Boxen: Selbstbewusst und mit viel Schlagkraft

Von Frank Harnack 21.09.2004, 16:56

Dessau/MZ. - Der zehnte Kampf von Amateur-Boxerin Janine Hofmann endete mit einer Niederlage. Trotzdem feierte die 21-Jährige vom PSV 90 Dessau dabei ihren größten Erfolg. Denn sie verlor das Mittelgewichts-Finale der Internationalen Deutschen Meisterschaften im bayrischen Maisach, und holte mit Rang zwei den ersten großen Erfolg ihrer aktiven Karriere.

Diese begann vor sechs Jahren beim PSV 90. Erste Box-Erfahrungen sammelte die Bunderswehrsoldatin aber schon daheim, zusammen mit ihren neun Geschwistern. "Wir wollten einfach etwas für die Fitness tun", erklärt sie die Familien-internen Boxkämpfe. Die gehen wohl auf Vater Wolfgang mit zurück, der früher selbst aktiv im Ring stand. Mit 15 meldete sich Janine Hofmann dann beim PSV an. "Ich wollte etwas werden, mit Boxen etwas erreichen", begründete sie diesen Schritt. Dabei sind Frauen in dieser Kampfsportart noch nicht ganz über den Exotenstatus hinausgekommen und werden vielerorts noch belächelt. Das stört Janine Hofmann jedoch wenig. "Ich bin Boxerin und stehe dazu. Wem das nicht passt, nun gut, das ist dann sein Problem", gibt sich die gelernte Wirtschaftsassistentin selbstbewusst.

und stehe dazu." Janine Hofmann Deutsche VizemeisterinFür die Zukunft hat sie klare Vorstellungen. Zwei Jahre bleibt sie noch bei der Bundeswehr. Dann, so hofft Janine Hofmann, ist sie soweit, um mit Boxen Geld verdienen zu können. "Mein Ziel ist eine Profikarriere", betont sie. Kein Wunder, schließlich ist Weltmeisterin Regina Halmich ihr großes Vorbild. Beim Thema Profikarriere hebt Hofmanns Trainer Hans Schmehl beschwichtigend die Hände. "Bis dahin ist es noch ein weiter Weg", tritt er energisch auf die Euphoriebremse. Natürlich ist er stolz auf die Entwicklung, die sein Schützling genommen hat. "Sie besitzt großes Potenzial, das weiter gefördert werden muss", sagt Schmehl, der die Schlagkraft als größte Stärke der 21-Jährigen sieht.

Natürlich gibt es auch Schwächen. "Die Deckung, sie lässt die Arme zu oft hängen", sagt Schmehl. Für ihn einer der Gründe, warum das Finale in Maisach gegen Tanja-Marie Asaye (Hamburg) verloren ging.