Frauen-Basketball Frauen-Basketball: Lions bekommen einen Puma
Halle/MZ. - Das junge Basketball-Team vom SV Halle ist in der Eliteliga noch immer ohne Sieg. Am Dienstag traf die dritte Amerikanerin bei den Lions ein. Das neue Trio soll bei der Punktejagd helfen. Die Lions haben ihren Jagd-Instinkt noch nicht eingebüßt. Auch nach acht Niederlagen in der 1. Basketball-Bundesliga nicht. Während die Korbjägerinnen von der Burghalle im Training versuchen, die offensichtlichen Defizite abzubauen, herrscht auch hinter den Kulissen Bewegung. Am Dienstag brachte Mannschaftsleiter Gerhard Fuchs seine neueste "Beute" mit: Shervon James, eine 22-jährige Amerikanerin. "Durchhalteparolen bringen uns ja nicht weiter. Also haben wir uns nach einer weiteren Verstärkung umgeschaut", so Fuchs. James ist nach Tiffany Coll und Alicia Heathcote mittlerweile das dritte US-Girl bei den Lions.
Nach acht zum Teil deftigen Niederlagen ist eines unübersehbar: Das Abenteuer erste Liga gerät, vertraut man beim SV nur dem eigenen Talenteschuppen, zum Desaster. "Und das würde den Spielerinnen selbst, aber auch unserem neu geschaffenen Umfeld mit Sponsoren und Zuschauern extrem schaden", sieht Trainer Hans-Jürgen Pertus, keinen anderen Weg, als die Reißleine zu ziehen. Wie aber reagieren seine Talente darauf, dass man ihnen nunmehr drei "fertige" Spielerinnen aus den Staaten vor die Nase setzt? Pertus: "Spielen dürfen ja ohnehin immer nur zwei. Aber ich werde mit unseren Mädchen intensiv über den Sinn dieser Aktion reden. Das ist klar. Ob das jeder begreift, wird man sehen. Fest steht: Der Klassenerhalt genießt absolute Priorität."
Beim Erreichen dieses Ziels soll nun James mithelfen, die erst vor sieben Wochen von Brooklyn / New York nach Europa gekommen war und dann beim Zweitligisten ChemCats Chemnitz angeheuert hatte. Dort gehörte die 1,85 Meter lange Spielerin, die Halle als Powerforward oder kleiner Center beim Punkten und Rebound-Holen helfen soll, zwar sofort zu den Topscorern (17er Schnitt, Trefferquote 69 %). Aber sie fühlte sich dort nicht wohl. Was ihr nunmehriger Dreisprung von der Millionenstadt am East River via Chemnitz an die Saale letztlich bringt, wird man sehen. Die Eingewöhnung im "Lions-Rudel" dürfte James, die vier Jahre in Europa Basketball spielen und eventuell Management studieren möchte, so schwer nicht fallen. Schließlich spielte sie jenseits des großen Teichs im Collegeteam der "Pumas" in New Jersey.
Für die Lions steigt am Sonnabend (18.30 Uhr) das Schlüsselspiel beim Tabellen-Vorletzten NB Oberhausen.