1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Formel 1: Formel 1: Kann der abgeschlagene Weltmeister in San Marino siegen?

Formel 1 Formel 1: Kann der abgeschlagene Weltmeister in San Marino siegen?

Von Elmar Dreher 21.04.2005, 16:49
Ich kann das erklären: Michael Schumacher (l.) von Ferrari und Nick Heidfeld von BMW-Williams während einer Pressekonferenz in Imola (Italien). (Foto: dpa)
Ich kann das erklären: Michael Schumacher (l.) von Ferrari und Nick Heidfeld von BMW-Williams während einer Pressekonferenz in Imola (Italien). (Foto: dpa) dpa

Imola/dpa. - Alonso schreckt dies wenig. Der Spanier strotzt nach seinen beidenSiegen und dem großen Vorsprung auf den einst übermächtigenSchumacher vor Selbstvertrauen. Er glaubt daran, auch in der «Höhledes Löwen» seinen Aufwärtstrend fortsetzen zu können. «Renault hatbisher alle Saisonrennen durch Giancarlo Fisichella und mich gewonnenund ich habe schon 26 Punkte geholt», jubelte der neue Grand-Prix-Star. Der R25 sei bislang auf allen Strecken konkurrenzfähig gewesen.«Ich erwarte das auch in Imola», sagte Alonso selbstbewusst.

Schumacher steht nach den zwei «Nullern» von Australien (Unfallmit Nick Heidfeld) und Bahrain (Hydraulikdefekt) sowie dembescheidenen siebten Platz in Malaysia so gewaltig unter Druck wieseit Jahren nicht mehr. Kann er beim Europa-Auftakt am Sonntag(Start: 14.00 Uhr/RTL und Premiere) keinen Boden auf Alonso gutmachen, rückt der achte WM-Titel in weite Ferne. An einen weiterenRückschlag verschwendet Schumacher indes keinen Gedanken. «Die WMbeginnt für mich in gewisser Weise hier», sagte er am Donnerstag.«Ich hoffe, dass wir zurückschlagen können.»

Zumindest beim Fußball hat Schumacher seinen Rivalen Alonso schonin die Schranken gewiesen. Der deutsche Hobby-Kicker steuerte zum9:8-Sieg der Piloten-Auswahl im Benefizspiel gegen ein italienischesTeam junger Casting-Sternchen am Mittwochabend zwei Tore bei, währendsein spanischer Mitspieler nur ein Mal traf.

Meldungen über Vertragsverhandlungen bezeichnete Schumacher alsfalsch. «Jean und ich reden privat darüber», sprach er von einemlediglich persönlichen Gedankenaustausch mit Teamchef Jean Todt. «Esist völlig offen, wann ich darüber verhandle. Ich bin in derkomfortablen Lage und kann darüber selbst entscheiden.» DerRheinländer hat bis Ende 2006 bei der Scuderia unterschrieben undschon mehrfach erklärt, er könne sich eine Fortsetzung seinerKarriere vorstellen, so lange er Spaß am Fahren habe.

Mit den erfolgreichen Testfahrten ist die Freude am Berufzurückgekehrt. Ferrari scheint die Probleme mit den Reifen und demGetriebe sowie weitere Kinderkrankheiten am neuen F2005 in den Griffbekommen zu haben. Zudem hat einer seiner Ferrari-Vorgängervorgemacht, dass auch nach einer noch längeren sieglosen Phase derWM-Triumph möglich ist: Niki Lauda holte 1975 den Titel, obwohl ererst beim 5. von damals 14 Rennen erstmals gewann. Schumacher hatnoch 16 Läufe Zeit, um die alten Machtverhältnisse herzustellen.

Beim Großen Preis von San Marino will Schumacher den erstenSchritt dazu tun. «Ich denke, wir haben gute Karten», sagte er.Bruder Ralf glaubt sogar, «dass Ferrari in Imola gewinnen wird.»Mercedes-Motorsportdirektor Norbert Haug sieht es ähnlich: «Ferrariwird in Imola hundertprozentig um den Sieg fahren.»

Ralf Schumacher ist auch in eigener Sache optimistisch. «In Imolahabe ich 2001 meinen ersten Grand-Prix-Sieg gefeiert und seitdem habeich dort immer gepunktet», verwies der Toyota-Pilot auf seinerfreuliches Abschneiden in der Emilia Romagna. Er räumt dem in Kölnansässigen japanischen Team sogar Chancen auf die Konstrukteurs-WMein. BMW-Williams-Mann Heidfeld (Mönchengladbach) hat «ein gutesGefühl».dpa rd yysw vg 211556 Apr 05