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Formel 1 Formel 1: Die Sorgenfalten beim Comeback werden größer

Von OLAF BACHMANN 12.03.2010, 09:48
Michael Schumacher fährt mit seinem Auto zu einer ersten Testrunde auf die Rennstrecke von Sakhir bei Manama in Bahrain. (FOTO: DPA)
Michael Schumacher fährt mit seinem Auto zu einer ersten Testrunde auf die Rennstrecke von Sakhir bei Manama in Bahrain. (FOTO: DPA) dpa

MANAMA/MZ - Es hat Zeitengegeben, da hatte man Probleme, sich vorzustellen,der siebenfache Formel-1-Champion sei einMensch aus Fleisch und Blut. Mühelos wirktenseine Auftritte nach der Kür im Cockpit. DieserSchumacher hier, inzwischen 41 Jahre alt,scheint nicht mehr ganz taufrisch. Er vermitteltden Eindruck, als habe er hart arbeiten müssenam Tag eins seines Comebacks.

Nach 39 Runden im ersten und zweiten FreienTraining des Großen Preises von Bahrain solltesich Michael Schumacher mit dem Gedanken vertrautmachen, dass erstmals in seiner langen Karrieresein teaminterner Führungsanspruch gefährdeterscheint. Mochte die Expertenwelt mangelsverlässlicher Daten zu Tankinhalt und Trainingsprogrammder Top-Teams noch über die Aussagekraft derZeittabellen rätseln, so war doch eines offensichtlich:Nico Rosberg war gestern in beiden Sitzungenschneller unterwegs als sein prominenter Kollegeund sorgte am Nachmittag in 1:55,409 Minutensogar für die Tagesbestzeit.

Die Differenz zwischen den Mercedes-Pilotensprach in der Tendenz gegen den Altmeister:0,463 Sekunden am Vormittag, 0,494 Sekundenam Nachmittag gingen Schumacher irgendwo aufdem 6,299 Kilometer langen Wüstenkurs verlorenim Vergleich mit dem gebürtigen Wiesbadener.Zweimal bewegte er sich jenseits des Limits,rutschte der Silberpfeil neben die Strecke.Der neigt zum Untersteuern, also zum Geradeausfahrenin der Kurve. "Für eine schnelle Runde fehltmir noch die Routine, aber ich werde am Wochenendedaran arbeiten", kommentierte Schumacher densignifikanten Rückstand zu Rosberg, der voneinem positiven Start ins Wochenende sprach.

Mehr Understatement geht wohl kaum aus Mercedes-Sicht.Die vier mehr oder weniger echten "Silberpfeile"aus Brackley und Woking, erstere heißen MercedesGP, zweitere McLaren-Mercedes, belegten imzweiten Training in der Reihenfolge Rosberg,Lewis Hamilton, Schumacher und Jenson Buttondie Plätze eins bis vier. Dahinter komplettiertender Heppenheimer Sebastian Vettel im Red Bullund der Emmericher Nico Hülkenberg im Williamsauf den Rängen fünf und sechs die deutschePiloten-Phalanx. Dennoch herrschte zumindestbei Vize-Weltmeister Vettel alles andere alsEuphorie. "Ich möchte mir nicht vorstellen,was dieser Bremsdefekt in Monaco bedeutethätte. Kein schönes Gefühl", beschrieb erseinen Ausritt in der vierten Runde. "ZumGlück sind hier die Auslaufzonen riesig."

Am Vormittag hatte der Gräfelfinger AdrianSutil mit seinem Force-India-Mercedes dieBestzeit (1:56,583 Minuten) gesetzt. "Diemuss man im ersten Training der Saison ersteinmal fahren, auch mit etwas leichterem Auto",staunte Mercedes-Ersatzfahrer Nick Heidfeld.Zu diesem Zeitpunkt kämpften Rosberg und Schumachernoch mit der Balance des MGP W01, so der offizielleName des Werks-Mercedes. "Uns ist es gelungendas Auto im Laufe des Tages stark zu verbessern",sagte Rosberg. Verbindliche Analysen vor demmit Hochspannung erwarteten samstäglichenQualifying heute mochten weder Rosberg nochSchumacher abgeben.

Auch für Vettel waren die Ergebnisse "schwerzu lesen". Es sei aber kein Geheimnis, dassFerrari am Nachmittag mit viel Benzin unterwegswar. Vettel: "Ich denke, dass Ferrari undMcLaren sehr stark sind."

Umso dramatischer wirkte im Direktvergleichder Auftritt der Neueinsteiger Lotus, Virginund HRT F1. Sechs Sekunden Rückstand heißtin der Fachsprache: rollendes Hindernis. Virgin-PilotTimo Glock versprach treuherzig, er werde"wohl mehr in den Rückspiegel als nach vornschauen".

RTL und Sky übertragen das Qualifyingheute ab 12 Uhr und das Rennen morgen ab 13Uhr live.