Formel 1 Formel 1: Briatore-Sperre endet 2013
Paris/Berlin/dpa. - Die FIA hob am Montag dieunbefristete Sperre gegen den früheren Renault-Teamchef wegen dessenBeteiligung am Unfall-Skandal von Singapur auf. Der Verband hatte denItaliener verurteilt, weil er 2008 den damaligen Renault-PilotenNelson Piquet jr. zu einem absichtlichen Crash angestiftet habensoll.
Ein französisches Gericht hatte den lebenslangen Bann jedoch zuJahresbeginn für ungültig befunden. Im Zuge der Einigung mit Briatoreund dem früheren Renault-Chefingenieur Pat Symonds verzichtet die FIAauch auf die angekündigte Berufung. Beide hätten Verantwortung fürden fingierten Unfall übernommen, ihre Rolle bedauert und umEntschuldigung gebeten, teilte der Verband mit.
Briatore und Symonds dürfen nun bis Ende 2012 keineverantwortliche Position in der Königsklasse übernehmen. Bis Endekommenden Jahres bleiben sie auch von allen anderen Rennserien derFIA ausgeschlossen. Ihre Anwälte hatten der FIA den Dealvorgeschlagen. Das Duo will nun auch alle rechtlichen Bemühungen umSchadenersatz einstellen. «Damit beenden wir diese Affäre», erklärteder Weltverband.
Nach seinem Rauswurf bei Renault im Juli 2009 hatte RennfahrerPiquet Jr. der FIA den absichtlichen Crash gestanden. Beim erstenNachtrennen der Formel-1-Geschichte war der Brasilianer in eine Mauergefahren und hatte so eine Safety-Car-Phase provoziert, die seinemdamaligen Teamgefährten Fernando Alonso zum Sieg verhalf.
Briatore wies die Vorwürfe lange Zeit zurück, wurde jedoch von derFIA als Drahtzieher verurteilt. Ein Pariser Gericht monierteallerdings Formfehler, zumal der frühere FIA-Chef Max Mosley zugleichals Kläger und Richter aufgetreten sei. Dies zeige ein «ungenügendesVerständnis der sportrechtlichen Verfahrensweise des Welt-Motorsportrats», rügte die FIA nun in ihrer Mitteilung.Dennoch kündigte der Verband eine Strukturreform an, um bei künftigenVerfahren «Missverständnisse zu vermeiden».