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Formel 1 Formel 1: Alonso schnappt Schumacher Pole-Position weg

Von Elmar Dreher 03.07.2004, 14:18
Der spanische Formel 1-Pilot Fernando Alonso (Renault) jubelt am Samstag (03.07.2004) nach dem Qualifikationstraining an der Rennstrecke von Magny-Cours über seine Pole-Position. (Foto: dpa)
Der spanische Formel 1-Pilot Fernando Alonso (Renault) jubelt am Samstag (03.07.2004) nach dem Qualifikationstraining an der Rennstrecke von Magny-Cours über seine Pole-Position. (Foto: dpa) dpa

Magny-Cours/dpa. - Renault-Pilot Fernando Alonso hat MichaelSchumacher in Magny-Cours die Pole-Position abgeknöpft und damit vordem Heimrennen der Franzosen einen Freudentaumel in blau-weiß-rotausgelöst. «Es ist nicht so gut wie geplant gelaufen», sagte dersechsmalige Formel-1-Weltmeister aus Kerpen mit süß-saurer Miene überseinen zweiten Platz im Einzelzeitfahren am Samstag. «Aber ich stehein der ersten Startreihe und wir sind voll dabei.» Alonso freute sichüber seine besonders prestigeträchtige dritte Trainingsbestzeit: «Ichhoffe, das Glück steht auch im Rennen auf unserer Seite.»

Mit der besten Saisonplatzierung für McLaren-Mercedes deuteteDavid Coulthard als Dritter das Potenzial des neuen Silberpfeils an.«Das ist sehr erfreulich», sagte der Schotte. «Der MP 4-19B ist einSchritt voran.» Indes steht Ralf Schumachers künftiges Team fest,aber sein Manager Willi Weber will frühestens am nächsten Donnerstagden Namen bekannt geben.

Michael Schumacher, mit bislang sechs Siegen und dreiPole-Positionen in Magny-Cours sehr erfolgreich, hatte sich aufseiner Paradestrecke mehr ausgerechnet. «Wir waren im letzten Sektornicht konkurrenzfähig», klagte der Ferrari-Pilot und führte dafürReifen, Strategie und Abstimmung als mögliche Gründe an. Zugleichzeigte sich der WM-Spitzenreiter zuversichtlich, beim Großen Preisvon Frankreich am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/RTL und Premiere) dieSache umbiegen und seinen neunten Saisonsieg feiern zu können. «Eswird sicherlich ein schwerer Tag, aber über die Strategie lässt sicheiniges machen», meinte Schumacher, der in 1:13,971 Minuten 0,237Sekunden langsamer als der Spanier war.

«Ein guter Schritt nach vorn und eine schöne Leistung von David»,sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. «Wir sind ganz gut dabeiund haben jetzt eine bessere Basis.» Der Finne Kimi Räikkönen kam imzweiten neuen Silberpfeil auf Rang neun. Zufriedenstellend lief es indem hart umkämpften Qualifying auch für Williams-BMW: Juan PabloMontoya (Kolumbien) belegte den sechsten Platz. Marc Gené, derUnfallopfer Ralf Schumacher ersetzt, wurde Achter. «Marc hat einegute Vorstellung geboten - Kompliment», lobte BMW-MotorsportdirektorMario Theissen den Spanier. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) erreichteim Jordan-Ford den 17. Platz.

Vor dem 10. Saisonlauf führt Titelverteidiger Michael Schumacherdie WM-Wertung mit 80 Punkten klar vor seinem brasilianischenTeamkollegen Rubens Barrichello (62) an. BAR-Honda-Pilot JensonButton (Großbritannien), der im Einzelzeitfahren Vierter wurde, liegtim Titelrennen als Gesamtdritter (44) schon aussichtslos zurück.

Ralf Schumachers Zukunft ist indes klar. «Alles ist in trockenenTüchern», sagte Manager Weber der dpa. «Mit Ralf ist für die nächstenJahre alles perfekt.» Es gilt als sicher, dass SchumacherWilliams-BMW nach fünf Jahren verlässt und zu Toyota wechselt. SeinKontrakt mit den Briten läuft nach dieser Saison aus. Bei dem in Kölnansässigen japanischen Team soll der 29 Jahre alte Kerpener angeblich50 Millionen Euro für ein Drei-Jahres-Abkommen erhalten.

«Man muss sich um Ralfs Zukunft keine Gedanken machen», erklärteWeber. Der Unfall vor zwei Wochen, bei dem sich Schumacher zweiBrustwirbel gebrochen hatte, habe keinerlei Auswirkungen auf dieVerhandlungen gehabt. Dies bedeutet, dass der Vertrag bereitsabgeschlossen ist. Beim britischen Grand Prix in Silverstone in dernächsten Woche wird der gewiefte Geschäftsmann verkünden, für welchenRennstall Schumacher 2005 und in den Folgejahren antreten wird.

Ralf Schumacher könnte übrigens im günstigsten Fall schon MitteAugust und damit früher als bislang prognostiziert auf dieRennstrecke zurückkehren. «Ich persönlich rechne mit einem Comebackin Budapest oder Spa», sagte Weber. «Aber die Entscheidung treffendie Ärzte und er.» Schumacher-Arzt Johannes M. Peil von derSportklinik in Bad Nauheim ging von acht bis zwölf Wochen Pause aus.