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Ferien-Bauernhöfe im Schmallenberger Sauerland

Von Kindern und Kühen: Ferien-Bauernhöfe im Schmallenberger 31.07.2007, 06:50

Schmallenberg/dpa. - Im Herzen des Hochsauerlandes gibt es 26 Bauernhöfe, auf denen Familien mit Kleinkindern besonders willkommen sind: Spiel, Spaß und ein reichhaltiges Ferienprogramm kennzeichnen die Kooperation.

Damit wurde Schmallenberg zu einem Ziel für den Familienurlaub. Aber auch Wanderer und andere Aktivurlauber kommen hier im Südosten Nordrhein-Westfalens auf ihre Kosten.

Zwei Schweine, acht Ziegen, neun Ferkel, ein Esel, zehn Kaninchen, 30 Hühner und dazu Kühe und Kälber - das ist der Bestand des Bauernhofs von Norbert Schmidt im kleinen Flecken Niedersorpe bei Schmallenberg. «Wir sind ein richtiger Bauernhof, so wie er früher mal war», erzählt Schmidt. Dazu gibt es auf dem «Gerwenshof» acht Ferienwohnungen mit 44 Betten. 1999 gehörte der Hof als einer der ersten Betriebe dem Zusammenschluss «Schmallenberger Kinderland» an.

Heute ist der Verbund auf 26 «Kinderland-Bauernhöfe» angewachsen. Die Betriebe sind in Schmallenberg und darüber hinaus in Eslohe, Lennestadt, Olsberg, Sundern und Winterberg zu finden. Die Gehöfte erfüllen einen Standard, der für entspannten Urlaub junger Familien mit Nachwuchs wichtig ist: So gibt es etwa Kinderbetten, Badewanne, Flaschenwärmer, Hochstuhl, Babyphone und Leihbuggy.

Doch die Ausstattung allein macht noch nicht die Qualität des «Schmallenberger Kinderlandes» aus, dessen Maskottchen eine rotbunte Kuh mit dem Namen Lilly Lustig ist. «Einzigartig ist wohl der Verbund unserer Kinder-Ferienbauernhöfe. An den Programmen können die Gäste der anderen Kinderlandbetriebe jeweils ebenfalls teilnehmen», erklärt Norbert Schmidt. So werden auf dem «Gerwenshof» gemeinsam «Pellemänner» (Pellkartoffeln) und Waffeln gebacken, auf Heinemanns Hof in Lennestadt gibt es eine Schnupper-Reitstunde, und auf dem Wilmeshof in Mittelsorpe wird die Frage beantwortet: «Woher kommt eigentlich die Milch?»

Johannes Tigges in Schmallenberg-Ebbinghof wiederum zeigt den Jüngsten bei einer «Zwergenwanderung», wie die Bauern vor 100 Jahren im Sauerland mit der Sense Heu gemacht haben. Darüber hinaus lädt Tigges junge Urlauber zu Treckertouren ein. Der Landwirt hat seinen Bauernhof im Leissetal komplett zum «Familotel» ausgebaut und beschäftigt inzwischen vier Erzieherinnen und eine Reitlehrerin. «So können die Eltern auch mal alleine etwas unternehmen und wissen ihren Nachwuchs in guter Obhut», sagt Tigges.

Dazu gibt es in Schmallenberg ein großes Angebot. Im Frühjahr wurde die 83 Kilometer lange Route «Sauerlandradring» über Lennestadt und Eslohe eröffnet. Bequemer ist die neue Kinderland-Fahrradroute für den Familienausflug. Wanderer sind auf einem Wegenetz von 1700 Kilometern Länge unterwegs. Rundstrecken führen zu den Mühlen im Esloher Tal oder bieten Ausblicke auf dem Sorpetalweg. Höhepunkt ist jedoch eine Tour auf dem 154 Kilometer langen Rothaarsteig.

Anders als auf den Wanderrouten ist auf den Bauernhöfe im «Schmallenberger Kinderland» von Ostern bis Herbst Betrieb. Oft gibt es am Abreisetag traurige Gesichter, wenn sich die Kinder von den lieb gewonnenen Tieren verabschieden. «Die kleinen und auch die großen Gäste nehmen viele neue Erfahrungen vom Leben auf dem Lande mit nach Hause», weiß Norbert Schmidt. Und er fügt schmunzelnd eine Erkenntnis hinzu: «Kühe sind nicht Lilafarben, sondern bei uns im Sauerland meistens Schwarzbunt.»

Informationen: Schmallenberger Kinderland, Telefon: 0800/011 41 30 sowie 02972/974 00.

Reiseinformationen für Kinder: www.schmallenberger-kinderland.de