FC Energie Cottbus FC Energie Cottbus: Streit mit wechselwilligem Mokhtari eskaliert

Cottbus/dpa. - Der Streit zwischen Fußball-Zweitligist EnergieCottbus und seinem Spielmacher Youssef Mokhtari ist weiter eskaliert.Auch nachdem der Marokkaner zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochenmit einem Spiel-Boykott seinen Wechsel in die Bundesliga erzwingenwollte, beharrt der Lausitzer Verein auf seinen hohen Forderungen.Nur bei einer Ablösesumme im hohen sechsstelligen Euro-Bereich dürfteder FC Energie dem wechselwilligen Mokhtari, der in Cottbus nocheinen Vertrag bis 2007 besitzt, ziehen lassen. «Mokhtari istunverkäuflich», hatte Präsident Michael Stein mehrmals betont, jedochauf einen «dynamischen Prozess» verwiesen.
Laut Mokhtari hat der 1. FC Köln Interesse an einer Verpflichtung.«Es ist alles kaputt gegangen, auch das Angebot von Frankfurt habensie mir kaputt gemacht. Und nun liegt das Angebot von Köln vor. Wennsie mir das auch verbauen, ist der Zug wirklich abgefahren», sagteder Profi im RBB. Laut Energie-Manager Ralf Lempke liegt Cottbusjedoch keine offizielle Offerte des Kölner Bundesligisten vor: «Wirhaben keine Informationen darüber. Alles was hier im Raum steht, sindGerüchte und Vermutungen.»
Bisher habe es lediglich ein Informationsgespräch zwischenEnergie-Chef Stein und Kölns Manager Andreas Rettig gegeben, hieß esam Montag offiziell vom FC Energie. Der Verwaltungsrat wird sich am(morgigen) Dienstag in einer Sitzung mit der Personalie Mokhtaribeschäftigen. Der 26-Jährige hatte sich zum Saisonstart geweigert,gegen Eintracht Braunschweig (2:1) aufzulaufen. Schon in denvergangenen Wochen haben Energie «Sachen zugesagt, die später nichteingehalten wurden», erklärte Mokhtari und ergänzte: «Unter diesenUmständen bin ich nicht in der Lage, die Mannschaft zu führen.»
Die Mitspieler sind von dem Thema genervt. Stürmer SteffenBaumgart sagte deutlich: «Energie sollte sich schnell von Mokhtaritrennen. Er wirkt in der Mannschaft wie ein fauler Apfel.» Und TimoRost erklärte: «Wenn Youssef Mokhtari nicht für Energie Cottbusspielen will, dann macht es keinen Sinn, dass er weiter bei unstrainiert». Aber letztlich müsse das die Vereinsführung entscheiden.
«Das Thema hat sich für uns erledigt», sagte Kölns Manager Rettignach dem Telefonat mit Stein der «Lausitzer Rundschau» (Montag-Ausgabe). Im Kölner «Express» wird Rettig dagegen zitiert: «Wir sindeiner von mehreren Vereinen, die ein Angebot abgegeben haben.»Allerdings werde der FC «keine Irrsinns-Ablöse» für Mokhtari zahlen.500 000 Euro sind Energie offenbar zu wenig, da zum Saisonende2005/2006 eine Ablösesumme von 800 000 Euro festgeschrieben seinsoll. Trainer Petrik Sander hat Mokhtari zunächst Einzeltrainingverordnet. «Unter diesen Umständen kann ich ihn schlecht auf denPlatz zerren», sagte der Teammanager.