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FC Bayern München

01.09.2009, 16:34

Mit acht Neuzugängen, darunter Stars wie Mario Gomez, Arjen Robben und Anatoli Timoschtschuk, ist der deutsche Rekordmeister unter seinem Wunschtrainer zu neuen Titel-Taten aufgebrochen. Nach der spektakulär gescheiterten Mission von Visionär Jürgen Klinsmann gibt nun der erfahrene Louis van Gaal die Kommandos an der Säbener Straße. Nach einem erfolglosen Jahr soll am Saisonende wieder die Meisterschale nach München, dazu will sich der FC Bayern unter dem niederländischen Champions-League-Sieger von 1995 auch für die europäische Konkurrenz formieren. «Ich habe mir einen sehr starken Trainer gewünscht, der eine Mannschaft individuell und als Mannschaft entwickeln kann», lobte der neue Sportdirektor Christian Nerlinger.

Nationalspieler Philipp Lahm sah die Verpflichtung von van Gaal als «wichtigsten Transfer» an. «Der Trainer wird viel mehr herausholen aus ihr als im vorigen Jahr. Wenn die Taktik stimmt, ist mehr gewonnen als durch viele Transfers.» Dabei haben die Bayern ihren Kader auf spektakuläre Weise für geschätzte 75 Millionen Euro aufgestockt. 30-Millionen-Mann Gomez bildet nun mit Miroslav Klose den neuen Edel-Sturm. Stuttgarts «Super-Mario» schoss 24 Tore in der vergangen Spielzeit und wurde europaweit auf Wunschlisten großer Vereine geführt. Als Alternative lockte man auch den Dauerläufer Ivica Olic (ablösefrei) vom HSV an die Isar. Daneben soll der niederländische Nationalspieler Robben in der Bayern-Offensive für Wirbel sorgen. Der quirlige Angreifer konnte noch kurz vor Ablauf der Transferperiode für 25 Millionen Euro von Real Madrid geholt werden. Für den Ukrainer Timoschtschuk und den Kroaten Danijel Pranjic investierte man zusammen weitere 18 Millionen Euro in das Mittelfeld.

Einzig in der Abwehr und auf der Torwartposition konnte keine internationale Weltklasse angekauft werden. Im Gegenteil: Mit Innenverteidiger Lucio und dem Sechser Zé Roberto verließen die brasilianischen Ausnahmespieler den Verein. Ein Risiko, dass van Gaal bewusst eingegangen ist. Die talentierten Neuzugänge Edson Braafheid und Holger Badstuber müssen erst noch in die Rolle hineinfinden. Im Tor kämpfen die soliden Schlussmänner Jörg Butt und Michael Rensing um Einsatzzeiten.

Für viel Unruhe in der Vorbereitung sorgte der Wechsel-Wirbel um Superstar Franck Ribéry. Wochenlang buhlte Real Madrid um den französischen Nationalspieler mit aberwitzigen Millionen-Offerten. Doch der Bayern-Vorstand blieb hart und ließ Ribéry nicht ziehen. Zu alledem musste der wichtigste Baustein im Bayern-Spiel wegen kleineren Verletzungen lange pausieren. Genau wie Luca Toni, der sich auf härtere Zeiten gefasst machen muss. Mürrisch nahm der Italiener seine eingebüßte Stammplatzgarantie hin.

Ein Blick auf die Bank der Bayern zeigt, dass auch die Nachfolgerfrage des Manager-Urgesteins Uli Hoeneß. geklärt ist. Sein Zögling Nerlinger wird das Amt nach und nach ausfüllen. Deshalb sitzt ab sofort auch Nerlinger neben van Gaal am Spielfeldrand und nicht mehr Hoeneß. Dass es mit der neuen Konstellation an der Seitenlinie unharmonisch werden könnte, glaubt van Gaal nicht: «Mia san mir! Wir sind wir! Und ich bin ich! Selbstbewusst, dominant, ehrlich, arbeitsam, innovativ. Aber auch warm und familiär.»

Das Aufgebot:

Tor: 1* Michael Rensing, 22 Hans-Jörg Butt, 35 Thomas Kraft

Abwehr: 4 Edson Braafheid, 5 Daniel van Buyten, 6 Martin Demichelis, 13 Andreas Görlitz, 15 Breno, 21 Philipp Lahm, 28 Holger Badstuber, 30 Christian Lell

Mittelfeld: 7 Franck Ribéry, 8 Hamit Altintop, 10 Arjen Robben, 16 Andreas Ottl, 17 Mark van Bommel, 19 Alexander Baumjohann, 20 José Ernesto Sosa, 23 Danijel Pranjic, 25 Thomas Müller, 31 Bastian Schweinsteiger, 44 Anatoli Timoschtschuk

Angriff: 9 Luca Toni, 11 Ivica Olic, 18 Miroslav Klose, 33 Mario Gomez

* Zahl ist jeweils die Rückennummer

(Stand: September 2009)