EM-Qualifikation EM-Qualifikation: Niederlande düpiert Schottland mit 6:0

Hamburg/dpa. - Der große Außenseiter Lettland sowie die favorisierten Teams Kroatien, Spanien, Niederlande und Russland haben sich die letzten fünf Tickets zur Fußball-Europameisterschaft 2004 in Portugal gesichert. Vier Tage nach Hinspiel-1:1 gewannen die Kroaten das Relegations-Rückspiel in Slowenien 1:0 (0:0) und lösten damit das Ticket zur EURO (12. Juni bis 4. Juli 2004). Spanien gewann nach dem 2:1 das zweite Duell mit Norwegen 3:0 (1:0). Russland siegte 1:0 in Wales (Hinspiel 0:0) und die Niederlande machten gegen Schottland das 0:1 mit einem 6:0 (3:0)-Torfestival mehr als wett. Für die große Überraschung aber sorgte Lettland: Die Balten erkämpften ein 2:2 (0:1) in der Türkei und fahren dank des Hinspiel-1:0 erstmals zur EM.
Zuvor hatten sich Titelverteidiger Frankreich sowie Deutschland, Dänemark, Tschechien, Schweden, Griechenland, England, Bulgarien, Italien und die Schweiz als Sieger ihrer Ausscheidungs-Gruppen direkt für die EM qualifiziert. Gastgeber Portugal ist automatisch dabei.
Der Paukenschlag des Tages gelang Lettland: Zwar berannten die Türken angesichts des 0:1-Rückstands aus der ersten Partie von Beginn an mit Macht das lettische Gehäuse. Als Ilhan Mansiz (20. Minute) in Istanbul wie erhofft der frühe Führungstreffer gelungen war, schien auch alles perfekt für die Gastgeber zu laufen. Zumal Torjäger Hakan Sükür (64.) nach der Pause noch den zweiten Treffer anbringen konnte. Doch fast im Gegenzug markierte Jurijs Laizans (66.) das wertvolle Auswärtstor für die wackeren Letten, die durch Maris Verpakovskis (78.) gar noch zum Ausgleich kamen und nun EM-Premiere feiern dürfen.
Keine Chance ließen die Niederlande den von Berti Vogts betreuten Schotten. Ruud van Nistelrooy (3) sowie Wesley Sneijder, Andre Ooijer und Frank de Boer (je 1) beteiligten sich in Amsterdam unter dem Jubel der begeisterten Oranje-Fans am berauschenden Torfestival. Vogts' chancenlose «Bravehearts» konnten an die starke Leistung von Glasgow nicht anknüpfen und gingen im Sturmlauf der Gastgeber unter. Russland reichte das «goldene Tor» von Wadim Jewsejew (22.), um Wales nach der Nullnummer im ersten Match das EM-Ticket streitig zu machen.
Die Spanier, die am Samstag gegen die Norweger nur einen knappen Vorsprung vorgelegt hatten, gingen in Oslo durch Raul (34.) in Führung. Dadurch bekam das Spiel der Iberer die nötige Sicherheit. Und bereits kurz nach Wiederanpfiff fiel die Entscheidung: Vicente (49.) und Jose Etxeberria (57.) erlösten per Doppelschlag den diesmal klar besseren EM-Champion von 1964. Norwegens Coach Nils Johan Semb trat nach der Partie wie angekündigt mit sofortiger Wirkung zurück.
Im Nachbarschafts-Duell in Ljubljana avancierte Torjäger Dado Prso vor 12 000 Zuschauern mit seinem Treffer in der 61. Minute zum Matchwinner für die Kroaten, die von der 59. Minute an Abwehrspieler Igor Tudor ersetzen mussten, der wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Für die Mannschaft von Teamchef Otto Baric ist es die zweite EM-Teilnahme nach 1996. Die Slowenen warten nach acht Begegnungen mit Kroatien weiter auf den ersten Sieg.