Eisschnelllauf Eisschnelllauf: «Wir starten nackt»
Berlin/dpa. - Nach einem Wechsel der Geschäftsführung im Getränke-Konzern Brauund Brunnen wurde im Sommer die Zusammenarbeit durch den TitelsponsorVita Cola aufgekündigt. Sportsponsoring spiele keine Rolle mehr imneuen Unternehmenskonzept, wurde der DESG mitgeteilt. Parallel zu derVorbereitung der Olympia-Saison muss der Verband neue Partner finden.In der vorigen Woche platzte auch der fast schon sichere Kontakt mitzwei Unternehmen aus der Lebensmittelbranche.
«Die offenen Plätze für Logos auf den Laufanzügen unserer Athletenbedeuten Mindereinnahmen für den Verband zwischen 300 000 und 600 000Mark», erklärte Schumacher. Für die unmittelbare Vorbereitung auf dieSpiele habe das keine Folgen. «An der Betreuung der Sportler werdenwir nichts abstreichen.» Aber es könne bedeuten, dass man bei einigenÜbersee-Wettkämpfen nicht das volle Startkontingent ausnutzen könne.
Die Situation sei «paradox», denn gerade bei den OlympischenSpielen könne sich ein Sponsor intensiv der Öffentlichkeitvorstellen. Der bisherige Vertrag hatte eine jährliche Laufzeit.Durch die späte Absage habe die DESG sechs bis acht Wochen bei derSuche nach einem neuen Mitstreiter verloren. «Die Olympiasaison wirdoptimal vorbereitet, aber in den folgenden Jahren könnte es ohne einepositive Lösung eng werden.»
Bei den Spielen 1998 in Nagano hatten die deutschenEisschnellläufer zwei Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaillegewonnen. Ein ähnliches Ergebnis peilt die DESG auch in Salt LakeCity an, trotz des plötzlichen Ausfalls von Superstar Gunda Niemann,die sich auf die Geburt ihres ersten Kindes freut. «Gunda wird unsfehlen, an ihr konnten wir uns immer messen und aufrichten»,unterstrich Mehrkampf-Weltmeisterin Anni Friesinger, die nungemeinsam mit der Berlinerin Claudia Pechstein die langen Streckenund die Mittelstrecken dominieren will.