Eishockey Eishockey: Zachs Heinzelmännchen

Jönköping/dpa. - Die «Mädchen für alles» sind gestandene bayerische Mannsbilder.Jakob und Helmer sind in Füssen im Allgäu geboren, Maier ist 50 kmnördlich in Peißenberg zu Hause. «Einen Chef gibt es nicht. Wir sindein Team und wir sind Freunde», so der 39 Jahre alte «Alberto» Jakob.Der Junior im Betreuerstab, gelernter Masseur und medizinischerBademeister und seit neun Jahren in Diensten des A-Teams, leitet dasPhysiotherapeuten-Team. Der gelernte Werkzeugmacher «Didi» Maier (44)ist seit 1993 Equipment-Manager und verpasst den Kufen der DEB-Cracksdie schärfsten Kanten.
Senior «Pit» Helmer ist seit 1979 für den Deutschen Eishockey-Bund(DEB) tätig und verwaltet im Bundesleistungszentrum in Füssen dieAusrüstung aller Auswahlteams. Der 56-Jährige, bis 1980 Betreuer beimdeutschen Rekordmeister EV Füssen, arbeitet hauptberuflich imtechnischen Dienst bei der Standortverwaltung der Allgäu-Kaserne inFüssen, sammelt in der Freizeit Pilze und hat gerne dicke Fische amAngelhaken. Mit Fischen hat auch Maier zu tun. Der Disponent in einerPeißenberger Metallverarbeitungsfirma hält im Gartenteich einen Koi.«Ein japanischer Zierkarpfen, die können bis zu 100 000 Mark kosten.»
Der Hobby-Skifahrer hat als Einziger eine Laufbahn als aktiverSportler hinter sich. Maier stand in 320 Oberligaspielen für den TSVPeißenberg im Tor. Heute kümmert er sich bei seinem Club um denNachwuchs, bei dem auch Sohn Tobias dem Puck nachjagt. Ob flach odertief, Maier hat für jeden der 23 Spieler den richtigen Schliff parat.Sechs verschiedene Einstellungen an der Schleifmaschine ermöglichenindividuelle Schliffe. 90 Prozent der Akteure wünschen vor jedemSpiel einen neuen Schliff, verrät Maier, der wie die Kollegen morgensfrüh als Erster die Kabine betritt und spät abends als Letzter geht.
«Aber es macht einen Riesenspaß, mit diesen Jungs zu arbeiten»,sagt Jakob. In Füssen führt er eine eigene Praxis. Die Eiskunstläuferund Curler des EV Füssen sind ebenso seine Kunden wie die Kicker desFC Füssen. Bei der WM wird Jakob von Carsten Fiedler unterstützt, derfrüher an den Fußballerbeinen von Fortuna Köln Hand anlegte. MitMaßnahmen zur Regeneration, akuter Versorgung und der Therapie alterBlessuren sei es nicht getan. Jakob: «Wir sind der Prellbock für dieEnttäuschten, diskutieren familiäre Probleme und sind Seelenmasseure.Aber nach draußen dringt nichts, auch wir haben ein Arztgeheimnis..»
