Eishockey Eishockey: Frauen hoffen auf die Olympia-Qualifikation
Halle/MZ/leo. - "Es gibt keine TV-Übertragungen", bedauert Pressesprecherin Alexandra Heinze vom Deutschen Eishockey Bund. Schicksal einer Randsportart, bei der lediglich beim alljährlichen "Air Canada"-Cup, einem internationalen Turnier in Ravensburg, bis zu 3 000 Fans den deutschen Damen die Daumen drücken.
Am Donnerstag starten die vom Bad Tölzer Peter Kathan trainierten Deutschen ins Turnier - gegen die Schweiz. Der Auftakt gilt schon als "Endspiel". Nur ein Sieg verhindert den letzten Platz in der Dreier-Gruppe. Denn der nächste Gegner ist Olympiasieger Kanada - und für die Europäer praktisch unschlagbar. "Wir müssen gegen die Schweiz gewinnen. Sonst sind wir in der Abstiegsrunde gegen die Letzten der beiden anderen Dreier-Staffeln", weiß Kathan. Ziel sei es, in der Gruppe hinter Kanada zu landen und in der dann anschließenden Zwischenrunde der Gruppenzweiten, in der die Plätze vier bis sechs ausgespielt werden, vielleicht sogar Vierter zu werden. Das sei gleichbedeutend mit der Olympia-Qualifikation für Vancouver 2010, so Kathan.
Frauen aus Sachsen-Anhalt finden sich nicht im 21-köpfigen Aufgebot. Wie auch. Laut Steffen Radins, Präsident des Landes-Eissportverbandes, gibt es derzeit keine spielfähige Mannschaft. Der letzte Versuch, in Halle nach der Wiedereröffnung der Eissporthalle 1998 gestartet, scheiterte 2004 nach zwei erfolgreichen Serien in der Thüringenliga am Konkurs des ESC "Saaleteufel". "Wir hatten eine gute, ehrgeizige, auch menschlich tolle Truppe. Unsere Mädels haben sich für Eishockey begeistert, kamen sogar aus Chemnitz, Trebsen und Schönheide. Aber das ist dann auseinander gebrochen. Einige haben aufgehört. Nachwuchs und Arbeit hatten Vorrang", erinnert sich der damalige Trainer Uwe Liebetrau. Erst seit dieser Saison geht es wieder aufwärts. Beim halleschen Eis Sport Verein (ESV) hat sich ein Grüppchen Frauen zusammengefunden. "Frauen-Eishockey steckt auch hier noch in den Kinderschuhen. Eine Spielgemeinschaft mit Erfurt ist geplant, um in den Spielbetrieb zu gehen", so ESV-Präsident Andreas Werkling.