Eishockey Eishockey: DEB-Frauen in Feierlaune
Turin/dpa. - «Das hat uns wieder viele Türen geöffnet», sagte Kapitän Christina Oswald nach Rang fünf und der damit besten deutschen Olympia-Platzierung. Während die Kanadierinnen nach dem 4:1 über Schweden für das Heimspiel 2010 in Vancouver erneut alles auf Gold ausrichten, hoffen die DEB-Frauen zumindest auf den Erhalt der jetzigen Bedingungen.
«Das war auch die Ansprache an die Mannschaft vor dem Spiel», sagte Bundestrainer Peter Kathan nach dem dramatischen 1:0 nach Penaltyschießen über Russland. «Die Angst ist da, dass wir Sportförderplätze verlieren. Ich hoffe, dass uns die Bundeswehr weiter so unterstützt, dass wir in vier Jahren eine starke Mannschaft aufbauen können.» Zwölf deutsche Spielerinnen sind derzeit bei der Bundeswehr und warben in eigener Sache, als der zuständige General beim 2:1 in der Vorrunde über die Schweiz zuschaute.
In der neuen Weltrangliste behauptete die DEB-Auswahl Rang fünf und bleibt die Nummer eins hinter den Teams aus Nordamerika und Nordeuropa. «Jetzt sind wir froh, auch wenn es glücklich war. Das bedeutet vielleicht schon die Qualifikation für Vancouver», sagte Kathan, der seine immense Freude hinter nüchternen Worten verbarg und nur ein oder zwei Biere mit dem Trainerstab trinken wollte. Seine auf dem Eis schon wild feiernden Schützlinge zogen ohne Kathan nach der emotionalen Siegerehrung in der Palasport-Arena los.
Die überragende Kanadierin Hayley Wickenheiser, die als Top- Scorerin erneut zur wertvollsten Spielerin gekürt wurde, hatte dort wie nach dem Triumph wie vor vier Jahren in Salt Lake City ihren Sohn auf dem Eis im Arm. Die beste Puckjägerin der Welt hatte trotz eines Handbruchs das Turnier durchgehalten. «Das Endspiel war nicht so leicht, wie es das Ergebnis aussagt. Es ist viel schwerer, Gold zu verteidigen», sagte die 27-Jährige.
Danielle Goyette, bei der Eröffnungsfeier Kanadas Fahnenträgerin, schwenkte ausgelassen das rot-weiße Banner mit dem Ahornblatt. «Ich wäre am liebsten die ganze Nacht hier geblieben. Sie mussten mich vom Eis jagen, damit ich Eure Fragen beantworte», sagte die 40-Jährige nach ihrer olympischen Abschiedsvorstellung den Journalisten.
Die Final-Niederlage vor einem Jahr gegen Weltmeister USA, dem nach Gold und Silber diesmal nur Bronze blieb, habe das Team angestachelt, erklärte Kanadas Trainerin Melody Davidson. Ihre Spielerinnen hatten vor dem morgendlichen Abschlusstraining im Bus gesungen. Da wusste Kapitän Cassie Campbell, dass abends nichts schief gehen konnte: «Sorgen mache ich mir nur, wenn wir ruhig sind.»