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Durchbruch im Ringen um Deutschlands nördlichstes Skigebiet

29.07.2016, 12:50
Ein junger Skifahrer auf dem Bungsberg in Schönwalde. Photo: Daniel Bockwoldt/Archiv Foto: Daniel Bockwoldt
Ein junger Skifahrer auf dem Bungsberg in Schönwalde. Photo: Daniel Bockwoldt/Archiv Foto: Daniel Bockwoldt dpa

Schönwalde - In einem zähen Konflikt um die Zukunft von Deutschlands nördlichstem Skigebiet gibt es einen ersten Durchbruch. Die Grundstückseigentümer-Familie zog ihren Antrag auf Aufforstung der Fläche auf dem Bungsberg im Kreis Ostholstein zurück. Zugleich erklärten die bisherigen Betreiber des Lifts am Freitag, dass sich die Gemeinde Schönwalde einen Nachfolger suchen müsse. 

Der Skilift auf dem rund 168 Meter hohen Bungsberg gehört der Gemeinde, wurde aber seit vielen Jahren von der Familie betrieben. Im April hatte sie beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume einen Antrag auf Aufforstung gestellt. In den Konflikt hatte sich sogar Ex-Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) als Vermittler eingeschaltet. „Die Aufforstung ist vom Tisch”, sagte Carstensen am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

In einer Erklärung der Eigentümer heißt es, man wolle sich konstruktiv an einer Lösung beteiligen. „Auch um unseren guten Willen zu zeigen, haben wir deshalb den Antrag auf Aufforstung zurück gezogen.” Den Betrieb des Schlepplifts könne die Familie jedoch wegen des Arbeitsaufwandes nicht mehr leisten. 

„Der Skilift ist eine Attraktion für die ganze Region. Er zieht bei entsprechendem Wetter viele Menschen an und sorgt auch für die Belebung der Gaststätte auf dem Bungsberg” sagte die stellvertretende Bürgermeisterin von Schönwalde, Bärbel Seehusen (SPD). Die Gemeinde habe als Mitglied des Zweckverbandes Bungsberg viel Geld in die Infrastruktur investiert. „Deshalb haben wir großes Interesse daran, dass der höchste Punkt Schleswig-Holsteins auch weiterhin öffentlich zugänglich ist”, sagte Seehusen. 

Die Eigentümerfamilie wartet nun auf ein Angebot der Gemeinde. „Wir können uns vorstellen, das Gelände zu kaufen, wenn der Preis für uns erschwinglich ist”, sagte Seehusen. (dpa/lno)