Dresden Dresden: Dynamo-Geschäftsführer Bohne tritt zurück
Dresden/dpa. - Die Personalspielchen beim Fußball-Drittligisten SG Dynamo Dresden gehen weiter: Stefan Bohne ist amFreitag als Geschäftsführer zurückgetreten. Der Nachfolger Bohnes,der auf die Verlängerung seines am 30. Juni auslaufenden Vertragesgehofft hatte, wurde bereits am Donnerstagabend auf einerAufsichtsratssitzung bestimmt - vorbehaltlich der Zustimmung derLandeshauptstadt Dresden. Als Bohne das erfuhr, stellte er seinenPosten mit sofortiger Wirkung zur Verfügung. «Wiederholt wurde meinHandeln als Geschäftsführer als auch ich diskreditiert. Ich bin nichtbereit, das in Kauf zu nehmen und ziehe die Konsequenz», sagte Bohneauf einer eigens einberufenen Pressekonferenz.
Bei dem Nachfolger soll es sich um den ehemaligen Manager desKarlsruher SC, Rolf Dohmen, handeln. Der Verein wollte das am Freitagweder bestätigen noch dementieren.
Nur wenige Stunde nach dem Rücktritt Bohnes hatte Dynamo in einerPresseerklärung mitgeteilt, dass der Posten bereits wieder besetztsei. Die Frage nach dem «Neuen» sei gemeinsam mit SportbürgermeisterWilfried Lehmann sowie den Sponsorenvertretern Jens Heinig (Veolia)und Thomas Bohn (Sprecher einer Sponsoreninitiative) kontroversbesprochen worden.
Zwar habe Bohne mit einem strikten Konsolidierungskurs den erstenSchritt in Richtung einer wirtschaftlichen Konsolidierung desfinanziell schwer angeschlagenen Traditionsclubs getan. DerAufsichtsrat habe aber nach der Analyse der bisherigen Arbeitin der Geschäftsführung und der Zusammenarbeit mit dem AufsichtsratMängel festgestellt, die unter der derzeitigen Konstellation nichtbehebbar seien. Deshalb wurde der Vertrag Bohnes vom Aufsichtsratnicht verlängert, sondern - vorbehaltlich der Zustimmung derLandeshauptstadt Dresden - ein neuer Geschäftsführer bestellt.Beide Beschlüsse fielen im Beisein von Bürgermeister Lehmanneinstimmig mit 8:0 Stimmen.
Der Name des künftigen Geschäftsführers wird erst nach Vorliegender Entscheidung der Landeshauptstadt bekanntgegeben. Die StadtDresden hat seit der Zahlung eines Kredites von 1,25 Millionen Euroim Jahr 2008 das Recht, bei der Besetzung des Geschäftsführerpostensihr Veto einzulegen. Davon hatte die Stadt Ende März Gebrauchgemacht, als sie sich gegen die Einstellung von Stephan Beutel alsGeschäftsführer Sport aussprach.
Der Geschäftsführervertrag musste eigentlich zusammen mit denLizenzunterlagen und Bürgschaften am Freitag bis 14.00 Uhr bei derZentrale des Deutschen Fußballbundes (DFB) abgegeben werden. Wie derVerein mitteilte, könne der neue Geschäftsführervertrag bis zum 30.Juni beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) nachgereicht werden. Alleanderen Lizenzunterlagen, inklusive der notwendigen Bankbürgschaften,seien pünktlich am Freitag an die DFB-Zentrale in Frankfurt/Maingegangen.