1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Drachenboot-Regatta: Drachenboot-Regatta: 18 Leute, Steuermann und Trommler

Drachenboot-Regatta Drachenboot-Regatta: 18 Leute, Steuermann und Trommler

Von Thomas Schaarschmidt 03.09.2006, 14:31

Halle/MZ. - Zwanzig Frauen, von Anfang zwanzig bis Mitte 50, vereint in einem Drachenboot. Und unterwegs auf einer Mission. "Wir machen das", sagt Wobst, "weil wir einfach gemeinsam Spaß haben wollen."

So wie den "Hausdrachen" aus dem sächsischen Döbeln ging es am Wochenende noch insgesamt 51 weiteren Mannschaften, die zur siebenten Drachenboot-Regatta des WSC Friedersdorf an den Muldestausee gereist waren. Sie alle hat das Virus einer neuen lockeren Freizeit-Beschäftigung erfasst, das mehr und mehr um sich greift.

"Die Leute mögen dieses Zusammenhalten, den Spaß und das gemeinsame Feiern", hat Henry Szostak beobachtet. Der 52-jährige Vize-Präsident des WSC Friedersdorf behielt am Sonnabend als Veranstaltungsleiter den Überblick in einem bunten Durcheinander am Ufer des Sees. Nur fünf der ursprünglich geplanten 57 Teams waren nicht angereist, so dass die sechs vorhandenen Boote Dauerstress ertragen mussten. Zwei der Gefährte stammen vom WSC selbst, die anderen vier wurden für den Event bei befreundeten Vereinen ausgeborgt. "Aufgrund der vielen Teilnehmer denken wir darüber nach, in Zukunft vielleicht auch an zwei Tagen zu fahren", meinte Szostak, dessen Club schon vor vielen Monaten mit der Vorbereitung auf die Regatta begonnen hat. "Das Interesse an den Trainingseinheiten war so groß, dass unsere Boote in diesem Jahr quasi pausenlos im Einsatz waren."

Szostak glaubt einen Teil der Faszination auch in der Einfachheit dieses Sportes auszumachen. "Da sitzen 18 Leute, ein Steuermann und ein Trommler im Boot und praktisch jeder kann unkompliziert einsteigen und mitmachen." Siege würden nicht ausschließlich über Training definiert. "Kraft und Ausdauer sind gar nicht das Wichtigste", so Szostak, "der Teamgeist entscheidet." Wie stark der bei einigen Mannschaften ausgeprägt war, ließ ein Rundgang durch das gut gefüllte und lärmende Veranstaltungs-Gelände erahnen. Natürlich war auch die eine odere Mannschaft darunter, die nicht ohne Siegerpokal nach Hause gehen wollte.

"Bei allem Spaß", sagt auch Katrin Wobst, "wenn der Wettkampf beginnt, dann sind wir auch ehrgeizig." Am Ende sollte es für die "Emanzipierten Hausdrachen" zu Rang vier bei den "Ladies" reichen. Doch egal, ob Sieger oder Besiegte: Sie alle feierten am Samstagabend die schon traditionell große Abschluss-Party bis in den frühen Morgen. Man sieht sich wieder. Nächstes Jahr am Muldestausee.