Doping im Radsport Doping im Radsport: Sinneswandel durch finanziellen Druck?

Hamburg/dpa. - Die ehemalige Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer, Sylvia Schenk, unterstützt den Ausstieg von ARD und ZDF aus der Live-Berichterstattung von der Tour de France. Finanzieller Druck könne bewirken, dass Doping im Sport aufhöre, sagte Schenk im RBB-Inforadio.
«Immerhin kostet ja Doping eine Menge Geld, und es sind die Sponsoren und die Fernsehsender, die das Geld in den Sport bringen», fügte sie hinzu. Also müsse man offensichtlich «erst das Geld rausholen, damit ein Nachdenken einsetzt und damit die finanziellen Möglichkeiten gar nicht mehr so da sind, zu dopen.»
Auch der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert (SPD), hat den Rückzug von ARD und ZDF als richtig und konsequent bewertet. Damit werde ein Zeichen gesetzt und eine Bewegung in Gang gebracht, die sich auch international auswirken werde, sagte Danckert am Donnerstag im Deutschlandfunk. Viele Sportfunktionäre hätten immer noch nicht begriffen, dass sich das Bewusstsein der Öffentlichkeit verändert habe. Inzwischen sei der Punkt erreicht, an dem auch die öffentlichen Mittel für den Leistungssport in Frage gestellt seien.
Baden-Württembergs Sportminister Helmut Rau (CDU) hat Verständnis für die Entscheidung von ARD und ZDF geäußert, aus der Live-Berichterstattung der Tour de France auszusteigen. DerMinister sagte am Donnerstag im Südwestrundfunk, die Sender hätten schon von Beginn an gesagt, «wenn es Anlässe gibt, Doping im Umfeld der Tour vermuten zu müssen, dann werden sie sich zurückziehen.» Das jetzige Vorgehen sei deshalb nur konsequent.
