Dieter Bohlen beim Wiener Opernball
Wien/dpa. - Dieter Bohlen statt Lindsay Lohan beim Wiener Opernball: Der Pop-Titan (56) ist als Begleitung von Baulöwe Richard Lugner für das Walzer-Spektakel an diesem Donnerstagabend nachnominiert worden.
«Der ist schon gut, finde ich», sagte der 77-Jährige der österreichischen Nachrichtenagentur APA über den Musik-Produzenten und Juror der Casting-Show «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS). Die 23 Jahre alte US-Schauspielerin Lohan hatte «Mörtel»-Lugner kurzfristig im Stich gelassen.
Zunächst hatte sich ihre Reise nach Wien verzögert, weil sie gegen Bewährungsauflagen verstoßen hatte und sich bei Gericht melden musste. Dann hielt Lohan durch eine Einkaufstour den Start ihres Flugzeugs zwei Stunden lang auf und konnte die dadurch entstandenen Gebühren nicht bezahlen, wie Lugner erzählte. Das Flugzeug sei in Los Angeles dann ohne den Ehrengast gestartet.
Männliche Begleitung wie Bohlen («You're My Heart, You're My Soul») ist für Lugner ungewohnt. 1992 war der Sänger Harry Belafonte sein Stargast.
Die Promis des diesjährigen Opernballs sind mehr aus Klatschblättern als aus Hochglanzmagazinen bekannt. Internationale Stars hatten sich kaum für die Veranstaltung in der Wiener Staatsoper angesagt. Aus Großbritannien reiste das für seine imposante Oberweite bekannte Model Katie Price nach Wien - mit im Gepäck war ein braves hochgeschlossenes weißes Opernballkleid.
Doch auch deutlich gesetztere Gäste zog es in den unter anderem mit 100 Fliederbäumen geschmückten größten Ballsaal der Welt: So wollte vom EU-Sondergipfel die EU-Außenministerin Catherine Ashton nach Angaben des österreichischen Kanzleramtes mit Bundeskanzler Werner Faymann einfliegen. Nachdem sich im vergangenen Jahr Wirtschaftsbosse bei der Glamourveranstaltung wegen der Finanzkrise rargemacht hatten, waren die bis zu 17 000 Euro teuren Logen diesmal schnell ausverkauft. Unter anderem wollten nach österreichischen Medienberichten die Autobauer-Familie Porsche und Hotel- Geschäftsführerin Bettina Steigenberger kommen.
Von den 144 Debütanten-Paaren, die mit einem Linkswalzer und einer Choreographie den Opernball eröffnen, kommen in diesem Jahr acht aus Deutschland. Die Tänzer in Frack und Tänzerinnen in weißem Kleid sammeln während der weltweit im Fernsehen übertragenen High-Society- Veranstaltung für die Erdbebenopfer in Haiti.
Nach 19 Jahren ist es der letzte Opernball von Staatsoperndirektor Ioan Holender, der Ende des Jahres seinen Abschied nimmt. Er wollte als Showeinlage ein Stück aus der Operette «Fledermaus» singen.