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DFB-Pokal der Frauen DFB-Pokal der Frauen: Meister Frankfurt will Revanche gegen Potsdam

Von Frank Thomas 26.05.2005, 15:40

Berlin/dpa. - Meister gegen UEFA-Cup-Sieger: Im Spiel derGiganten geht es am Samstag beim Frauen-Finale in Berlin (17.30Uhr/ARD) nicht nur um den DFB-Pokal. In der Partie des Cup-Verteidigers Turbine Potsdam gegen den Champion 1. FFC Frankfurtsteht das Image der Nummer eins im deutschen Frauen-Fußball zurDisposition. Geradezu grenzenlos ist daher vor dem Anpfiff auf beidenSeiten der Optimismus.

«Ich brenne auf Revanche für die Niederlage im vergangenen Jahr»,meinte Nationalspielerin Pia Wunderlich und spielte auf das glatte0:3 gegen die «Turbinen» im Olympiastadion an. «Wir haben noch etwasgut zu machen», fügte Renate Lingor hinzu. Erstmals werden die FFC-Damen am Samstag in Berlin mit ihren Trikots Werbung für den neuenHauptsponsor (Commerzbank) machen, mit dessen Engagement sie lautManager Siegfried Dietrich «in eine neue Dimension» vorgestoßen sind.

In Potsdam hat sich die erste Euphorie nach dem UEFA-Cup-Triumphvom vergangenen Wochenende nur langsam gelegt. «Wir sind noch langenicht satt. Unser Selbstbewusstsein reicht bis zum Himmel: Frankfurtmuss sich warm anziehen», sagte Potsdams Auswahlstürmerin ConnyPohlers, die mit 14 Toren erfolgreichste Torschützin der UEFA-Cup-Saison. Schon nach dem größten Vereinserfolg gegen Djurgarden/ÄlvsjöStockholm (3:1) hatte Trainer Bernd Schröder vor hunderten Fansversprochen, den DFB-Pokal zum zweiten Mal nach Potsdam zu holen.

In der Meisterschaft waren Potsdams Frauen gegen Frankfurtchancenlos. 5:2 und 2:1 gewannen die Hessinnen. «Wir haben den Titelzeitig verspielt und uns daher auf den Europacup konzentriert. Daswar natürlich ein Risiko», sagte Schröder. Der Coup ist geglückt, imkommenden Jahr dürfen daher erstmals zwei deutschen Frauen-Teams inder Champions League starten.

Dennoch sind die Frankfurterinnen in ihrem siebten DFB-Pokal-Finale in Serie Favorit. Mit ihrem sechsten Cup-Triumph wollen siezum Rekord-Pokalsieger aufsteigen. Wie der 1. FFC hat auchLokalrivale FSV Frankfurt bislang fünf Mal den Pokal mit in die Main-Metropole genommen. Viel Neues habe er von Potsdam gegen Stockholmnicht gesehen, meinte Frankfurts Trainer Hans-Jürgen Tritschoks.«Respekt ist gegenseitig vorhanden. Aber wir haben das Zeug, mitGlück und Können zu gewinnen», hofft Nia Künzer, die vor zwei Jahrenmit ihrem Golden Goal die Nationalelf zum WM-Titel geköpft hat.

Das Abschluss-Training im Olympiastadion müssen die Spielerinnenohne Ball absolvieren, damit der frisch verlegte Rollrasen geschontwird. Obwohl den Fans beider Teams nur je 650 Karten zur Verfügungstehen, werden drei Stunden vor dem Männer-Finale zehntausende Fansin der mit 74 500 Zuschauern ausverkauften Arena erwartet. DerAufschwung des deutschen Frauen-Fußballs sollte sich auch in derEinschaltquote vor den TV-Geräten widerspiegeln. Siegfried Dietrichgeht von rund fünf Millionen Zuschauern aus, was für die Frauen-Endspiele ein Rekord wäre.