DFB-Pokal DFB-Pokal: Calmund stützt Trainer Toppmöller

Leverkusen/dpa. - Bayer Leverkusens mächtiger Manager Reiner Calmund lässt trotz Bundesliga-Talfahrt und zunehmender Kritik keinen Zweifel an Chefcoach Klaus Toppmöller aufkommen. "Es kann doch nicht alles falsch sein, was vor ein paar Monaten noch richtig gewesen ist", sagte er. Nach der 0:1-Pleite gegen den VfB Stuttgart, der heute zum DFB-Pokalspiel (19.30 Uhr) erneut an den Rhein kommt, war dem "Trainer des Jahres" zu wenig Distanz, zu große Kumpelhaftigkeit und Nachsicht mit den Profis vorgeworfen worden. "Toppi fühlt sich als zwölfter Mann im Boot. Damit war er erfolgreich, und dies will er auch nicht ändern", meinte Calmund.
Allerdings hat Toppmöller nach dem unerklärlichen "Grusel-Fußball" der Bayer-Kicker, die in der letzten Saison zu Vize-Königen geworden waren, durchgegriffen. Montags und donnerstags verordnete er zwei weitere "Trainingseinheiten", in denen die Profis Taktik-Theorie per Video büffeln und zur Körperpflege in die Physiotherapie müssen. "Ich bin nicht geschockt, dass die Profis täglich um 9.30 Uhr antreten sollen und erst um 16.30 Uhr gehen können", hält Calmund die Krisen-Strategie für angemessen. Durch die vermehrte Präsenz würde den Spielern auch die Bedeutung der Situation des Vereins bewusster. Klar müsse allen sein, dass "Alarm" beim Tabellen-14. der Bundesliga herrscht. "Wir dümpeln unten rum und spielen gegen den Abstieg", stellt Calmund fest.
Vielleicht bringt die Rückkehr von Kapitän Jens Nowotny nach sechs monatiger Verletzungspause ins Mannschaftstraining etwas psychologischen Aufwind. "Auch wenn er wohl erst im Januar zum Einsatz kommt, ist mit ihm der Wortführer zurückgekehrt. Da kann er uns schon viel helfen", hofft Toppmöller. Der 28-jährige hatte sich am 30. April im Champions-League-Halbfinale gegen "ManU" das Kreuzband gerissen.