Deutschland-Tour Deutschland-Tour: Die Ein-Mann-Show des Erik Zabel

Pforzheim/dpa. - Im Massensprint ließ der Weltranglisten-Spitzenreiter derKonkurrenz bei Hochsommer-Temperaturen erneut keine Chance. OlafPollack aus Cottbus und Stuart O'Grady aus Australien, der in dervergangenen Tour de France das Grüne Trikot erst nach der letztenEtappe an Zabel weitergab, belegten hinter dem «Sportler des Jahres»die folgenden Plätze in Pforzheim. «Mission Impossible gegen Erik»,sagte O'Grady, der nach einer Arterien-Operation noch nicht imVollbesitz seiner Kräfte ist.
Zabel feierte am Dienstag den insgesamt 157. Sieg seiner Karriereund den neunten in diesem Jahr. Sein einstiger Konkurrent und jetzigeManager beim Konkurrenten Coast, Marcel Wüst aus Köln, prophezeitedem Telekom-Kapitän mindestens noch einen weiteren Erfolg bei dieserDeutschland-Tour: «Die Schlussetappe in Stuttgart dürfte auch auf ihnzugeschnitten sein. In seiner jetzigen Form ist er im Sprint kaum zuschlagen.» Im Vorjahr hatte Zabel bei der seit 1999 wieder belebtenRundfahrt drei Tagesabschnitte gewonnen.
Nach der ersten Sprintwertung in Bad Mergentheim war der Coast-Fahrer Luis Perez Rodriguez (Spanien) ausgerissen und erhielt zuerstUnterstützung durch den Slowenen Martin Hvastja. Doch wie am Vortagbeim Franzosen Salanson reichte die Luft des Ausreißers nicht bis insZiel. Hauptsächlich wieder auf Initiative des Telekom-Teams warPerez, der vor der Deutschland-Tour eine sechswöchige Krankheitspauseeinlegen musste, 30 Km vor dem Ziel gestellt worden.
Nach perfekter Spurt-Vorbereitung auf der Zielgeraden vollendeteZabel ähnlich eindrucksvoll wie am Montag. «Unser Teamwork hat wiederperfekt geklappt, aber es war sehr schwer, alles zusammen zu halten»,freute sich der Etappensieger, der bei der Tour de France ab 6. Julidas siebente Grüne Trikot in Folge anpeilt. «Am liebsten würde ichGian Matteo Fagnini und Danilo Hondo als Helfer mit zur Tour deFrance nehmen», sagte Zabel im Ziel.
Zabel kann sich an diesem Mittwoch eine kleine Pause gönnen - erwird sein Weißes Trikot verlieren. Die schwere Etappe über 192,5 Kmmit vier Bergwertungen im Schwarzwald, darunter der 1242 Meter hoheKandel, ist nicht sein Terrain. Schon eher das des Coast-DreigestirnsAlex Zülle (Schweiz), David Plaza und Aitor Garmendia (beideSpanien). Das trifft auch auf den Vorjahressieger Alexander Winokurow(Kasachstan) zu.
Am Mittwoch auf dem Weg von Bühlertal nach Schonach und amfolgenden Tag beim 37,6 Km langen Zeitfahren nach Bad Dürrheim wirdder Grundstein für den Gesamtsieg der Deutschland-Tour gelegt. InPforzheim fehlten die Zuschauer-Massen, unterwegs bei denOrtsdurchfahrten war die Deutschland-Tour aber wieder Zuschauer-Magnet.