Deutsche Meisterschaften im Boxen Deutsche Meisterschaften im Boxen: Dominic Bösel erst im Finale gestoppt
Lindow/hg. - Viele der Kämpfer kannten sich. Somit war das Ergebnis der Auslosung auch entscheidend für die mentale Einstellung, zumindest in den ersten Begegnungen. Das zeigte sich schon im ersten Kampf von Dominic Bösel. Er kannte seinen Gegner von einem Kampf gegen Marcus Reiche bei einem Nachwuchsturnier in Frankfurt / Oder und hatte so ein gutes Gefühl. Der Freyburger gewann dann auch gegen Kloß aus Markranstädt verdient nach Punkten. Marcus hatte zunächst einen schweren Gegner, Stelle vom Boxclub Delmenhorst (Niedersachsen). Der ABC-Kämpfer landete vor allem in der zweiten und dritten Runde wirkungsvolle Treffer, die zu einem klaren Punktsieg führten. Damit standen beide Freyburger im Halbfinale.
Dominics Nerven waren bis aufs Äußerste gespannt, als er gegen Oehlke aus Frankfurt / Oder in den Ring stieg. Das war sicher auch der Grund dafür, dass es beim Freyburger in Runde eins überhaupt nicht lief. Zu verkrampf, zu aufgeregt war der sonst so nervenstarke Jahnstädter. Dies wurde in der Ringecke auch von Bernd Bösel, Dominics Trainer und Vater, erkannt und in der Kampfpause besprochen. Dies sollte sich auszahlen: Ab der zweiten Runde boxte der Freyburger überlegen; die anfängliche Anspannung war gewichen, und Dominic zeigte sein wahres Können. Mit blitzschnellen Angriffen und guten Kombinationen fuhr er noch einen verdienten Punktsieg ein, der ihm den Sprung ins Finale ermöglichte.
Marcus traf in der Vorschlussrunde auf Bafera aus Limburg, einem Kämpfer, dem der ABC-Sportler noch nicht gewachsen war. Frühzeitig wurde er nach einem Leberhaken und einem Kopftreffer angezählt. Gegen Ende der ersten Runde brach der Ringrichter den ungleichen Kampf ab. Bafera wurde dann auch Deutscher Meister. Marcus konnte sich trotz der Niederlage über die Bronzemedaille und ein Platz auf dem Treppchen freuen - ein beachtlicher Erfolg für ihn und das Freyburger Team.
Seinen Finalkampf bestritt Dominic Bösel gegen Mehmecke aus Nordhausen. Der Thüringen- und Westdeutsche Meister hatte bei diesen Titelkämpfen schon sein Können gezeigt; unter anderem gewann er vorzeitig. Dies versuchte er auch gegen den Freyburger. Durch seinem boxerisch besseren Stiel lag Dominic gegen Ende der ersten Runde zwar nach Punkten vorn, er wurde aber auch zweimal angezählt. Dies bedeutete, dass er nicht mehr angezählt werden durfte. Die zweite Runde begann Mehmecke sehr hart, aber Dominic hielt dagegen und landete gute Treffer. Dann wurde der Freyburger aber ein weiteres Mal angezählt; der Kampf war beendet. Das war die Silbermedaille für Dominic und der verdiente Sieg für den Nordhäuser.
Insgesamt holten Sachsen-Anhalts Boxer zwei Gold-, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen. Davon gingen zwei Plaketten nach Freyburg - eine starke Leistung.