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Deutsche Bank spürt bei Radikalumbau mehr Gegenwind

10.12.2019, 09:10
Das Logo der Deutschen Bank an einem Gebäude. Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild
Das Logo der Deutschen Bank an einem Gebäude. Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild dpa

Frankfurt/Main - Die Deutsche Bank bekommt bei ihrem radikalen Umbau mehr Gegenwind zu spüren. Das im Sommer ausgegebene Ziel für die Eigenkapitalrendite sei angesichts der verschärften Niedrigzinsen in der Eurozone ehrgeiziger geworden, teilte der Dax-Konzern vor einer Investorenveranstaltung am Dienstag in Frankfurt mit. Bis 2022 soll die Rendite auf das materielle Eigenkapital aber weiter acht Prozent erreichen. Für die Kernbank - also ohne die konzerneigene Abwicklungseinheit - peilt Vorstandschef Christian Sewing jetzt sogar mehr als neun Prozent an.

Bei ihrer Umstrukturierung kommt die Bank nach eigenen Angaben teils schneller voran. „Wir liegen im Plan und in einigen Bereichen sogar über Plan”, sagte Sewing. Die Abwicklungseinheit arbeite bereits an Transaktionen, die eigentlich erst für 2020 geplant gewesen seien.

Sewing bekräftigte das Ziel, die bereinigten Kosten der Bank bis zum Jahr 2022 um 6 Milliarden auf 17 Milliarden Euro zu senken. Die Belastungen für den Umbau und den damit verbundenen Abbau von rund 18 000 Stellen sind in den Summen nicht enthalten.

Die Belastung durch die noch niedrigeren Zinsen will der Manager weitgehend ausgleichen, indem die Bank ihr Kreditgeschäft ausweitet und Negativzinsen in bestimmten Fällen an die Kunden weitergibt. Vor allem in der Privatkunden- und der Unternehmensbank dürfte das Zinstief auf die Erträge drücken, hieß es. Steigende Erträge in der Investmentbank sollen dies teilweise ausgleichen.

Entlastung winkt der Deutschen Bank bei den Kapitalanforderungen. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt die geforderte harte Kernkapitalquote (CET1) für Deutschlands größtes Geldhaus von 11,84 auf 11,59 Prozent. „Unsere aktuelle harte Kernkapitalquote liegt komfortabel oberhalb der Anforderungen”, sagte Finanzchef James von Moltke. Für Ende 2019 würden mehr als 13 Prozent erwartet, hieß es. (dpa)