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Der Gehenkte

08.11.2007, 23:14

Hamburg/dpa. - Suzanne (Dominique Reymond) und Alma (Dominique Blanc) sind entfernte Kusinen, beide um die 50. Als sie gemeinsam ein altes Anwesen auf einer Insel erben, treffen sie sich dort zum ersten Mal. Und mit ihrem Einzug beginnt eine gespenstische Geschichte, die der französische Fernsehfilm «Der Gehenkte» erzählt. Der Kultursender Arte zeigt ihn an diesem Freitag um 20.40 Uhr als Erstausstrahlung.

Laut Testament haben Suzanne und Alma nur die Wahl, das Haus zu verkaufen oder gemeinsam einzuziehen. Die beiden sehr unterschiedlichen Frauen beschließen vorerst zu bleiben. Die attraktive Alma ist der lebenslustige Typ, Physiklehrerin Suzanne eine eher altjüngferliche Erscheinung. Schon bald gerät die ruhige Zweisamkeit durcheinander, denn ein Mann taucht im Haus auf. Es handelt sich um den Geist des wegen Schmuggels gehenkten Vorfahren Gustave Frémy (Eric Ruf).

Was Alma ebenso wenig verstehen kann wie ihre Kusine: Warum erscheint der Geist vorzugsweise der weniger attraktiven Suzanne? Alma fühlt sich zurückgesetzt und Suzanne gehen die häufigen Besuche Gustaves zusehends auf die Nerven. Sie fragt sich: Wie wird man einen Geist wieder los? Jede der Frauen entwickelt ihren eigenen Plan.

Regisseurin Claire Devers drehte ihren Film nach der 1900 erschienenen Erzählung «The Third Person» von Henry James (1843- 1916). Der amerikanische Autor lebte seit 1876 in England und hatte sich 1897 in einem historischen Landhaus im Süden der Insel niedergelassen. Vor diesem Hintergrund entstand seine kleine Gespenstergeschichte, deren Handlung der Film von England nach Frankreich verlegt.

Die 1955 geborene Pariserin Claire Devers wurde mit ihrem Debütfilm «Schwarz und Weiß» bekannt, für den sie 1986 in Cannes die Goldene Kamera erhielt. Ihr Film «Chimère» wurde 1989 in Cannes für die Goldene Palme nominiert. Im deutschen Fernsehen war zuletzt ihr Kinofilm «Verlorene Seelen» aus dem Jahr 2001 zu sehen.