Demo soll G20-Gipfel "blockieren lahmlegen aufhalten"

Hamburg - Die linksautonome Demonstration „G20 - Welcome to Hell” (Willkommen in der Hölle) soll nach dem Willen ihrer Initiatoren das Gipfeltreffen erheblich stören. „Wir wünschen uns viele Leute auf der Straße, so dicht wie möglich an der Messe dran, die so viel wie möglich blockieren, lahmlegen, aufhalten, verzögern”, sagte der Anwalt Andreas Beuth im Gespräch mit der Hamburg-Ausgabe der „Zeit” (Donnerstag). „Das Beste wäre der vorzeitige Gipfelabbruch - jetzt träume ich.” Geplant sei aber nicht, nach 50 Metern eine Straßenschlacht mit der Polizei anzuzetteln.
Gegen den Gipfel sind bis zum 9. Juli nach Polizeiangaben vom Mittwoch mehr als 30 Demonstrationen und Aktionen in der Hansestadt angekündigt. Neben Tausenden friedlichen Demonstranten werden bis zu 8000 gewaltbereite aus dem In- und Ausland erwartet. Die „Welcome to hell”-Demonstration soll am 6. Juli - am Vortag des G20-Treffens (7./8.Juli) - stattfinden. „„Wenn wir angegriffen werden, (...) dann werden wir uns natürlich auch zur Wehr setzen mit Mitteln, die wir uns selbst suchen”, hatte Beuth vor gut zehn Tagen angekündigt.
Beuth und Andreas Blechschmidt, Aktivist des linksautonomen Kulturzentrums „Rote Flora” und Mit-Anmelder der Demonstration, rechnen mit einem Schwarzen Block von etwa 5000 Teilnehmern. „Es ist ja klar, dass wir nicht die katholische Pfadfinderjugend versammeln. Es geht uns um eine kämpferische Demo”, sagt Blechschmidt der Wochenzeitung. Innerhalb der Szene gebe es eine Diskussion darüber, ob und wann Gewalt gerechtfertigt sei. „Die Militanzdiskussion begleitet autonome Politik seit 40 Jahren”, sagte Blechschmidt. „Es ist klar, dass nicht jede militante Aktion in Ordnung ist.”
Die Grenze sei da, wo es an die physische Integrität von Menschen gehe, betonte Beuth. „Wenn allerdings gut geschützte Polizeibeamte Demonstranten angreifen, dann verteidigen sich einige.” (dpa/lno)