DEL-Halbfinale DEL-Halbfinale: Außenseiter schocken die Favoriten
Berlin/dpa. - Die Außenseiter haben beim Halbfinal-Auftakt der deutschen Eishockey-Meisterschaft die Favoriten geschockt. Der fünfmalige Titelträger Adler Mannheim gewann 4:3 bei Titelverteidiger Frankfurt Lions.
Pokalsieger ERC Ingolstadt siegte nur 48 Stunden nach dem entscheidenden siebten Viertelfinale in Köln 5:3 bei Vizemeister Eisbären Berlin und feierte nach bisher acht Niederlagen seinen allerersten Sieg in der Hauptstadt. Ingolstadt war nach der Vorrunde Fünfter, Mannheim sogar nur Sechster. Dagegen war Frankfurt vor den Eisbären von Rang eins aus in die Playoffs gestartet. Die beiden schlechter platzierten Teams können nun daheim schon den zweiten von drei notwendigen Siegen gegen die Vorjahresfinalisten einfahren.
Meister Frankfurt dominierte zwar die Anfangsphase, doch Fabio Carciola (12.) nutzte Mannheims erste Torchance und beendete Schlussmann Ian Gordons Serie von 167 Minuten ohne Gegentor. Markus Kink (17.) erhöhte noch vor der Drittelpause, Lions-Torjäger Pat Lebeau (23.) brachte die Hessen wieder heran. Den Hausherren fehlte allerdings Verteidiger Stéphane Robidas an allen Ecken und Enden, der offensivstarke Kanadier weilt in Übersee bei seiner schwangeren Frau. NHL-Profi Jochen Hecht (41.) mit seinem fünften Playoff-Tor und Eric Healey (52.) machten für die Adler alles klar. Christian Kohmann (54.) und Jason Young (60.) verkürzten nur noch für Frankfurt.
In Berlin lieferte Nationaltorhüter Olaf Kölzig nach drei Spielen Pause wegen einer Knieverletzung ein unglückliches Comeback ab. Als der NHL-Routinier einen Schuss von Aaron Ward abprallen ließ, staubte Jamie Langenbrunner nach nur 74 Sekunden zum 0:1 ab. Zuvor hatte Sven Felski für die Eisbären nur den Innenpfosten getroffen.
Vor 4695 entsetzten Zuschauern im ausverkauften Wellblechpalast erhöhte Cameron Mann (23.) früh im zweiten Drittel. Nach Kelly Fairchilds (23.) postwendendem Gegentor ließ Kölzig nur 77 Sekunden später einen eigentlich harmlosen hohen Rückhand-Schlenzer von Chris Armstrong passieren. Dann überwand Christoph Melischko (28.) Kölzig mit einem «Bauerntrick». Nach Derrick Walsers 2:4 (44.) fuhr Ward wie zuvor Melischko um das Tor herum und bezwang den Star-Keeper erneut (51.). Mark Beaufaits (59.) 3:5 kam zu spät. Damit hat Ingolstadt nun die Chance, sich für das glatt verlorene Halbfinale der Vorsaison zu revanchieren.