Daten-Heimat Daten-Heimat: Online-Speicher oder externe Festplatte?
Hannover/Wiesbaden/dpa. - Die Lösung hängt nicht zuletzt von der Art der zu speichernden Informationen ab.
Fotos etwa oder Dokumente, auf die nicht dauernd zugegriffenwerden soll, könnten gut auf eine DVD gebrannt werden, rät JaroslavSmycek von der Verbraucherzentrale Niedersachsen in Hannover. BeimArchivieren auf DVD gebe es vor allem zwei Dinge zu beachten, sagtPeter Knaak von der Stiftung Warentest in Berlin: «Nutzen Sie zumeinen kratzfeste Rohlinge.» Zweitens ist es Knaak zufolge ratsam,beim Brennen auf die so genannte Multisession-Option zu verzichten.Die Möglichkeit, der DVD nach und nach in mehreren BrennvorgängenDaten hinzuzufügen, berge ein erhöhtes Risiko für den Verlust derbereits auf der DVD vorhandenen Daten.
Je nachdem, ob es sich um eine einlagig oder zweilagig zubeschreibende DVD handelt, bietet sie etwa 4,5 oder 9 GigabyteSpeicher. Das genügt für viele Fotosammlungen und für Schriftstückeallemal. Die private digitale Videothek bringt man laut KarstenViolka von der in Hannover erscheinenden Zeitschrift «c't» dagegen ambesten auf einer externen Festplatte unter.
Externe Festplatten seien kaum noch teurer als ein Gerät zumEinbauen, sagt Violka. Zum Beispiel kostet ein 320 Gigabyte großesExemplar rund 130 Euro. «Ein wichtiger Vorteil von externenFestplatten besteht in ihrer Flexibilität», sagt Volker Hoffmann vomHersteller Teac in Wiesbaden. Die Verbindung zum Rechner lässt sichschnell auf- und wieder abbauen. Man kann das Gerät daher einfachmitnehmen und an andere Rechner anschließen.
Wer kein zusätzliches Gerät auf, unter oder neben dem Schreibtischstehen haben möchte, kann auch eine zweite Festplatte in den PCeinbauen. «Das setzt jedoch etwas Erfahrung voraus», sagt Violka.Moderne Serial-ATA-Festplatten seien aber relativ unkompliziert.
Neben externen Festplatten mit USB-Anschluss werden auch sogenannte Netzwerkspeicher angeboten, etwa von Netgear. Diese Gerätefassen je nach Ausführung eine oder mehrere Festplatten. Und siebesitzen eine IP-Adresse, wodurch sie in ein Netzwerk eingebundenwerden können. «So kann von mehreren Rechnern auf die gespeichertenDaten zugegriffen werden», erklärt Knaak.
«Doch wie DVDs halten auch Festplatten nicht ewig», warnt PeterKnaak. Irgendwann müssten die Archive deshalb erneut - vielleicht aufeinem dann neuen Medium - gespeichert werden. Da stellt sich dieFrage, warum der Anwender die Datenlagerung nicht gleich den Profisüberlässt: Es gibt beispielsweise verschiedene Anbieter vonOnline-Speicherplatz. Dazu gehören etwa Freemail-Plattformen.
Doch gerade sensible Daten möchte man vielleicht nicht unbedingtDritten überlassen. Jaroslav Smycek rät daher, die Daten für dieOnline-Speicherung unbedingt zu verschlüsseln. Karsten Violka siehtkeine Alternative zur zweiten beziehungsweise externen Festplatte.Liegen die Daten auf DVD oder online, seien sie nicht dort, wo mansie eigentlich braucht. «Meine MP3-Sammlung will ich doch schließlichauf dem Rechner haben, um jederzeit darauf zugreifen zu können.»