Danilo Häußler schwer geschlagen
Oldenburg/dpa. - Profi-Boxer Danilo Häußler aus Frankfurt/Oder hat seine erste und wohl auch letzte WM-Chance vergeben. Der 33 Jahre alte Super-Mittelgewichtler unterlag vor 4500 Zuschauern in der Weser-Ems-Halle Oldenburg WBA-Weltmeister Mikkel Kessler aus Dänemark durch K.o. in der dritten Runde.
Nach der klaren Niederlage, der vierten im 34. Kampf, stehen die Zeichen für den früheren Europameister auf Abschied. Trainer Manfred Wolke riet seinem Schützling zum Rücktritt. «Ich bin für klare Verhältnisse, Danilo sollte nicht mehr in den Ring steigen», sagte der 65-Jährige.
Häußler selbst wollte sein Karriereende noch nicht verkünden. «Wenn sich die Chance ergibt, um große Titel zu kämpfen, warum sollte ich die dann nicht nutzen?», meinte der Frankfurter, der das dritte deutsche K.o.-Opfer des Dänen Kessler war. Im Oktober 2006 hatte der 29-Jährige aus Kopenhagen Markus Beyer als WBC-Weltmeister entthront. Auch den Bremer schlug Kessler in drei Runden K.o. Dimitri Sartison aus Gifhorn hielt im Juni immerhin bis zur zwölften Runde gegen den Dänen durch.
«Kessler hat das souverän gemacht, wie ein Profi. Ruhig und sachlich, nicht arrogant», lobte Ex-Weltmeister Henry Maske. «Danilo hat ein großes Kämpferherz. Er geht nicht in den Ring, um zu verlieren. Aber heute ist alles gut gelaufen», meinte Kessler nach dem 41. Sieg im 42. Kampf. Mit einer linken Geraden hatte Kessler seinen deutschen Herausforderer in der dritten Runde niedergestreckt. Ringrichter Stanley Christodoulou zählte den schwer angeschlagenen Häußler aus.
Während Häußlers Karriere wohl vorbei ist, hat WBA-Weltmeister Kessler weiter Großes im Sinn. «Ich will alle Titel im Super- Mittelgewicht vereinen, ich will die großen Namen boxen», sagte Kessler, der außerdem die Revanche mit seinem einzigen Bezwinger Joe Calzaghe aus Wales anstrebt. «Aber Calzaghe will nicht, das hat er mir schon gesagt», meinte Kessler.
Marco Huck bekommt nach der ersten Titelverteidigung seines EM-Titels im Cruisergewicht im Januar die Chance, sich wieder für einen WM-Kampf zu empfehlen. In Oldenburg besiegte der 23 Jahre alte Bielefelder den Italiener Fabio Tuiach durch technischen K.o. in der zweiten Runde. Nun wartet im Januar 2009 Pflichtherausforderer Walerij Brudow aus Russland auf Huck. Der EM-Kampf ist gleichzeitig eine WM-Ausscheidung nach Version der WBA.