Curling Curling: Deutsche Curling-Herren Europameister
Grindelwald/dpa. - Die deutschen Curling-Herren haben erstmals seit fünf Jahren wieder Gold bei einer Europameisterschaft geholt und sich damit selbst am meisten überrascht. Die Mannschaft aus Oberstdorf mit Skip Sebastian Stock besiegte am Samstag im Finale im schweizerischen Grindelwald Titelverteidiger Schweden mit 7:6. «Ein Traum, Super-Klasse!», jubelte Trainer Uli Sutor am Abend bei der Siegerehrung. «Wir haben damit auf gar keinen Fall gerechnet», sagte Sebastian Stock. Bronze ging an Norwegen, das 9:5 gegen Finnland gewann. Zuvor hatten die Schwedinnen Gold im Damen-Wettbewerb gewonnen, die deutschen Damen wurden nur Siebte und verpassten einen WM-Platz.
Der Titelgewinn in Grindelwald war der größte Erfolg des «Curling Teams Oberstdorf» seit der Gründung der Mannschaft im Jahre 1998 und entschädigte auch für das Pech bei den Olympischen Winterspielen. Bei der letzten EM im finnischen Vierumäki hatte die Mannschaft Platz acht belegt. Bei den Winterspielen im Februar in Salt Lake City war den Oberstdorfern zunächst mit vier Siegen ein Traumstart gelungen. Doch zum Schluss der Vorrunde erkrankte Mannschaftsführer Stock an Grippe. Am Ende blieb Platz sechs.
«Eigentlich braucht man im Curling sehr viel Erfahrung», so Stock. Der 25 Jahre alte Management-Student und seine Teamkollegen Patrick Hoffmann, Markus Messenzehl, Stephan Knoll und Daniel Herberg sind mit einem Durchschnittsalter von 27,5 Jahren weitaus jünger als die Konkurrenz. «Sehr starke Nerven» und eine «perfekte Vorbereitung» nannte Trainer Sutor als Gründe für den unerwarteten Erfolg seines Teams. Der letzte große internationale Titel einer deutschen Mannschaft datiert aus dem Jahre 1997, als der CC Füssen Europameister wurde.
Für die deutschen Damen endete die EM mit einem Misserfolg. Das Team des CC Füssen mit Skip Daniela Jentsch qualifizierte sich nicht für die Weltmeisterschaft 2003 im kanadischen Winnipeg. Die Damen belegten in der Schlussrangliste der EM den siebten Rang und verloren das Spiel um den letzten WM-Platz gegen Italien mit 8:9 nach Zusatzend. Im Damen-Finale gelang den Schwedinnen die Titelverteidigung. Sie setzten sich mit 7:4 gegen Dänemark durch. Bronze ging an die Norwegerinnen, die Russland mit 9:8 besiegten.
