Confederations Cup Confederations Cup: Klinsmann nominiert Dietmar Hamann und Mike Hanke

Frankfurt/Main/dpa. - Jürgen Klinsmann hat für den ConfederationsCup gleich zwei Überraschungen aus dem Ärmel geschüttelt: DerBundestrainer berief am Mittwoch den 31-jährigen Rückkehrer DietmarHamann und den zehn Jahre jüngeren Neuling Mike Hanke in sein 23-köpfiges Aufgebot für das Acht-Nationen-Turnier vom 15. bis 29. Juni.Dagegen verordnete er dem Dortmunder Christian Wörns nach einerKräfte zehrenden Saison erwartungsgemäß ebenso eine Schonpause wiedem Bremer Rekonvaleszenten Frank Baumann. Auch in der Torhüterfragelegte sich das Trainerteam bereits vor dem Beginn des Trainingslagersam 30. Mai in München fest: Laut Assistenzcoach Joachim Löw soll dieRotation von Oliver Kahn und Jens Lehmann auch beim Turnierfortgesetzt werden.
«Der Kader ist definitiv. Änderungen wird es nur geben, wenn sichjemand verletzt», betonte Löw, der als einziger Vertreter der DFB-Führungscrew zur offiziellen Präsentation des Aufgebots für die WM-Generalprobe im eigenen Land erschienen war. Klinsmann war in derFrankfurter Verbandszentrale ebenso wenig präsent wieNationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff oder der für das Auswahl-Team zuständige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder. «Der Jürgenkann nach seinem Knie-Eingriff kaum gehen. Ein Flug über zehn Stundenwäre sicher nicht von Vorteil gewesen», entschuldigte Löw das Fehlenvon Klinsmann, der seine Entscheidungen in einer vom DFB verteiltenMitteilung erklärte.
«Mit Didi kommt eine Spielerpersönlichkeit zurück. Er ist in denvergangenen Monaten trotz Verletzungen konsequent seinen Weg gegangenund hat großen Anteil daran, dass der FC Liverpool im ChampionsLeague-Finale steht», begründete der 40-Jährige die NominierungHamanns, der zuletzt bei der missglückten EM 2004 in Portugal fürDeutschland gespielt hatte. Klinsmann hatte den 58-maligenNationalspieler, nach Kapitän Kahn (77) der Dienstälteste in der DFB-Auswahl, seit seinem Amtsantritt mit der Begründung unberücksichtigtgelassen, er wolle junge Spieler testen. Jetzt aber scheint für denBundestrainer die Zeit reif, den in der Völler-Ära häufig behäbigwirkenden Mittelfeldstrategen in sein neu formiertes Team einzubauen:«Seine technischen und strategischen Fähigkeiten passen in unsereSpielweise.»
Hanke rutschte laut Klinsmann durch den Verzicht auf Wörns nochins Aufgebot. «Er hat bei der U 21 und mit Schalke in der Bundesligagezeigt, dass er viel Potenzial und den nötigen Willen hat, sichgegen stärkste Konkurrenz durchzusetzen», erklärte der Bundestrainer,der wie erwartet auch den Münchner Sebastian Deisler berief. Dagegenfand Oliver Neuville (Mönchengladbach), der beim jüngsten 1:0-Sieg inSlowenien noch zum Kader gehört hatte, wie auch Thomas Brdaric(Wolfsburg) oder Frank Fahrenhorst (Bremen) keine Berücksichtigung.Auch die Comeback-Hoffnungen der zuletzt erstarkten Markus Babbel(Stuttgart) und Sebastian Kehl (Dortmund) erfüllten sich nicht.«Allen Spielern, die ich nicht nominiert habe, habe ich mitgeteilt,dass sie weiterhin alle Chancen auf eine WM-Teilnahme 2006 haben»,machte ihnen Klinsmann Mut.
Keine Rücksicht nahmen die Trainer auf den von Schalke-TrainerRalf Rangnick geäußerten Wunsch, auf den vermeintlich überspieltenGerald Asamoah zu verzichten. «Das Wort Müdigkeit wollen wir in dennächsten Wochen nicht hören», sagte Löw. Man habe auf Wörns lediglichverzichtet, weil dessen Gesundheit auf dem Spiel stand. «Ich bin vomKopf her total kaputt, körperlich ebenso. Ich müsste sechs Wochenpausieren», hatte der Dortmunder selbst um eine Auszeit gebeten.
Probleme zeichnen sich für das Trainergespann schon jetzt auf derlinken Abwehrseite ab, wo nach dem Kreuzbandriss von Philipp Lahm(Stuttgart) ein Vakuum herrscht. «Philipp wäre gesetzt gewesen»,verdeutlichte Löw, dass man fest mit dem 21-Jährigen gerechnet hatte.Als Alternativen stehen jetzt der künftige Stuttgarter ThomasHitzlsperger (23) und der Bremer Christian Schulz (22) bereit. DasDurchschnittsalter des Aufgebots liegt bei 25,5 Jahren.