1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Confederations Cup: Confederations Cup: Brasilien mäkelt an der Organisation

Confederations Cup Confederations Cup: Brasilien mäkelt an der Organisation

19.06.2005, 15:16

Rio de Janeiro/Hannover/dpa. - Das deutsche Organisationskomitee (OK) kann die brasilianischeKritik nicht nachvollziehen. «Wir haben alle Mannschaften und somitauch Brasilien gebeten, uns über mögliche Mängel zu informieren.Bisher hat es keine negative Rückmeldung gegeben», sagte OK-SprecherGerd Graus am Sonntag. «Im Gespräch von Franz Beckenbauer mit CarlosAlberto Parreira hat sich Brasiliens Trainer absolut zufriedengeäußert.» Der Kommunikationsdirektor des Weltverbandes FIFA, MarkusSiegler, sagte: «An uns ist von keiner Seite Kritik herangetragenworden.»

Beim ersten Training in Hannover am Freitag auf derMehrkampfanlage des Sportparks hatten bis auf Torwart Dida nur dieErsatzspieler mitgemischt. Nationalelf-Chefsupervisor Americo Fariakritisierte in den brasilianischen Medien, dass es zu wenigangemessene Trainingsplätze für die Stars um Ronaldinho, Kaka undRobinho in Hannover gebe. Auch habe ein für das Haupttor einesTrainingsplatzes verantwortlicher Mann den fünfmaligen Weltmeisternicht durchlassen wollen und erst nach langer Diskussion undDrohungen nachgegeben.

Zudem habe sich ein Fahrer der Organisation beim Transport vonFunktionären des brasilianischen Verbandes CBF vom Flughafen zumHotel verfahren. «Oft sind das auch kleine Dinge, die unsere Arbeiterschweren», sagte Faria. Brasilianische Medien kritisieren ganzallgemein das Verhalten der Gastgeber. «Die Deutschen werden schnellungeduldig, sind starr und, so unglaublich das klingen mag, sie sindmit der Routine großer Wettbewerbe wenig vertraut», schrieb dieZeitung «O Globo» am Samstag.

Die Striktheit der Sicherheitskräfte lernte auch JapansNationaltrainer Zico kennen. Der Brasilianer wollte in der Lobby desMannschaftshotel in Hannover ein Fernsehinterview führen, was ihmjedoch strikt untersagt wurde. Trotz des Einwands, dass erVerantwortlicher der Auswahl sei, wurde der Coach mit den Reporternvor die Tür geschickt, weil keine Kamera im Hotel erlaubt sei.  

Der Journalist Antero Greco vom Sport-Fernsehsender «ESPN Brasil»beklagte aggressives Verhalten der Polizei in Hannover. Journalistenhätten nicht einmal in Ruhe Schaufenster im Lobbybereich des Hotelsder Nationalelf betrachten können. Auch beim Abschlusstraining amSamstag seien die Sicherheitskräfte teilweise sehr unfreundlichgewesen. Hannovers Polizeivizepräsident Alfred Soetbeer wehrt sichgegen diese Vorwürfe: «Unser Einsatz steht unter dem WM-Motto . Dies beinhaltet ein freundliches undnicht aggressives Auftreten.» Die Gäste und viele Bürger hätten sich«lobend» über den bisherigen Polizeieinsatz geäußert.

Australiens Trainer Frank Farina stellte den Gastgebern hingegenein überwiegend gutes Zeugnis aus. «Wir sind sehr zufrieden. Für unswar die Organisation perfekt», sagte er nach der Niederlage amSamstagabend gegen Argentinien. «Wir haben nur eine große Beschwerde,und das war im Stadion in Frankfurt. Wenn ein Spieler verletzt ist,wie Tony Popovic, dann dauert es viel zu lange, ihn von dort zu einerUntersuchung bringen zu können.»