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Computer Computer: Der Laptop als Stereoanlage

Von Verena Wolff 27.02.2007, 10:52
Musikdatenbank auf dem Laptop - mit der entsprechenden Software lässt sich der Rechner zur mobilen Jukebox umfunktionieren. (Foto: dpa)
Musikdatenbank auf dem Laptop - mit der entsprechenden Software lässt sich der Rechner zur mobilen Jukebox umfunktionieren. (Foto: dpa) Jens Schierenbeck

Stuttgart/Hannover/dpa. - Laptop, Drucker, Fernseher,Stereoanlage und DVD-Recorder: Viele Wohnungen gleichen einem gutsortierten Elektrogeschäft - mit ähnlich langen und verworrenenKabelstrippen auf dem Fußboden. Damit der Rechner als zentralerMusikserver für Haus und Partykeller gleichermaßen dienen kann,wandeln immer mehr Nutzer ihren Laptop zum zentralen Musikserver um.Dafür braucht das Notebook eine gute Verwaltungssoftware für diePlattensammlung und zwei durchdachte Investitionen in die Hardware.

Umsonst und weithin empfohlen sind die «iTunes» von Apple, diekostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden können. «Damitlassen sich CDs umwandeln, und die Musiksammlung wird schönübersichtlich geordnet», sagt Christine Tantschinez, Redakteurin beider Zeitschrift «Audio» in Stuttgart. Wird eine CD eingelegt, suchtdas Programm im Netz nach Liederliste und Interpreten und speichertdiese Informationen gleich mit ab. «Sogar die Plattencover könnenangezeigt werden, und man kann wie in einem Plattenschrank die Coverdurchsuchen.» In Windows-PCs integriert ist der Media Player, derähnliche Funktionalitäten aufweist, wie Volker Zota von derZeitschrift «c't» in Hannover sagt. Wer lieber ein Programm kauft,hat eine breite Auswahl: Um die 40 Euro kostet Software wie der«MP3-Maker» von Magix oder ein Programm aus der «Nero»-Familie.

Wer den Laptop als Stereoanlage nutzen will, muss hauptsächlich inden Klang investieren - und der beginnt nicht erst bei den Boxen.«Bei den internen On-Board-Soundkarten kann man keinen fantastischenSound erwarten», sagt Tantschinez. Diese kleinen Chips sind für alleTöne zuständig, die der Rechner von sich gibt. Die Expertin empfiehltexterne Soundkarten, die per USB angeschlossen werden. «Sie habenhochwertige Ausgänge, meist sogar für mehrkanaligen Klang und zudemdigitale Audioausgänge.» Zwischen 90 und 150 Euro sollte man in dieKarte investieren - die Klangexperten M-Audio und Terratec haben eineganze Auswahl in ihren Programmen. Unternehmen wie Edirol oder Tascambieten Hardware an, die sich auch für Profis eignet.

Die größte Investition allerdings macht in der Regel dasBoxensystem aus. Da gibt es im Vorfeld einiges zu überlegen: kleineBoxen oder ein ganzes Surround-System, kabellos oder angebunden,welche Musikrichtung soll vor allem wiedergegeben werden? «DieAuswahl und Preisspanne bei solchen Systemen ist groß - es gibt Setsfür 20 Euro und für 2000 Euro», sagt Tantschinez.

«Kleine Notebook-Boxen sind ganz nett für unterwegs, aber siekönnen kein ganzes Haus beschallen», sagt Georg Albrecht, Sprecherbei Apple in München. Die beste Lösung, meint Tantschinez, sei einLautsprecher-Set, das nicht nur bei allen Musikrichtungen guten Klangbringt, sondern auch den Sound von Filmen und Spielen authentischwiedergibt. «Dazu braucht es einen guten Subwoofer, der für dietiefen Töne zuständig ist, sowie zwei bis fünf Lautsprecher.»

Billige Lautsprecher seien allerdings oft zu klein und piepsig undhaben einen Subwoofer, der brummt, statt einen tiefen Bass zuerzeugen. «Zwischen 100 und 200 Euro sollte investieren, wer einenguten Sound haben will», sagt Tantschinez. Wem der Klang einerHiFi-Anlage wichtig ist, wird eher vierstellige Beträge ausgebenmüssen.

Immer beliebter werden inzwischen Lautsprecher, die den Rechneranfunken und somit ohne Kabel auskommen. Ein paar Kinderkrankheitengibt es bei diesen Systemen noch, sagen die Experten. Aber dafür istder Nutzen groß. «Gute drahtlose Boxen sind allerdings teurer alsgleichwertige mit Kabel, weil sie schwieriger zu fertigen sind undmehr Material und Technik benötigen», sagt Tantschinez. Zudembrauchen angefunkte Boxen eine separate Stromversorgung.

Die andere Variante ist der Anschluss des Rechners als externeSignalquelle an die Stereoanlage. Über eine WLAN-Brücke können sichHifi-Anlage und Rechner anfunken. Beide Geräte können dabei anbeliebigen Stellen im Haus stehen. Bei einer solchen Variante brauchtes keine neue Hardware. Dabei dient der Computer nur als virtuellerCD-Wechsler. Dieses System hat sich etwa der ElektronikkonzernPhilips in seinen «Streamium»-Produkten zu Nutze gemacht - «Rechnerund Anlage funken hier über ein drahtloses Netzwerk», sagt SprecherKlaus Petri in Hamburg.

Auch Apple hat das Prinzip für seine Notebooks verfeinert und sie«Airport-Express» genannt. Damit soll das Klinken-Kabel für dieVerbindung zwischen Rechner und Anlage endgültig Vergangenheit sein.«Eine Basisstation in der Größe einer Zigarettenschachtel funkt nachdem WLAN-Standard 802.11g mit einer Geschwindigkeit von bis zu 54MBit pro Sekunde», sagt Sprecher Albrecht. Mit einemMiniklinken-Anschluss lassen sich beliebige Audio-Geräte an dieBasisstation anschließen - und nicht an den Rechner. «Für diedrahtlose Übermittlung von MP3- oder AAC-Dateien sorgen die iTunes»,sagt Albrecht. Die Station empfängt die Daten, dekomprimiert sie undleitet sie als analoge Audiodaten an die Stereoanlage weiter.