Champions League Champions League: FC Bayern fast schon im Viertelfinale
Moskau/dpa. - Die Bayern, ausnahmslos in kurzen Hosen am Start, setzten sofort die von Trainer Ottmar Hitzfeld ausgegebene Defensiv-Marschroute um. Die von Behelfs-Libero Patrik Andersson organisierte Deckung formierte sich weit in der eigenen Hälfte, auch die beiden Außen Willy Sagnol und Bixente Lizarazu zogen sich weit zurück. Thorsten Fink konzentrierte sich wie schon im Hinspiel darauf, die Kreise von Jegor Titow einzuschränken. Der 24-jährige Spartak-Spielmacher, an dessen Verpflichtung der FC Bayern interessiert ist, entzog sich aber immer wieder der Bewachung und war die treibende Kraft der Moskauer.
Für das Angriffsspiel der Bayern zeigte sich neben den drei Stürmern nur noch Kapitän Stefan Effenberg zuständig - die kleine Besetzung reichte zum erhofften schnellen Führungstor. Hasan Salihamidzic erkämpfte sich den Ball, der über Giovane Elber bei Scholl landete. Der 30-Jährige ließ Spartak-Keeper Alexander Filimonow aus 14 Metern keine Chance.
Der Treffer wirkte auf die Moskauer allerdings nicht wie ein Schock, sondern eher wie ein Weckruf. Fortan spielten fast nur noch die Russen und setzten den Bundesliga-Spitzenreiter enorm unter Druck. Die Bayern verloren die Bälle zu schnell, kamen kaum noch zu Entlastungsangriffen, hatten aber eine riesengroße Möglichkeit zum 2:0, als Salihamidzic frei vor Filimonow scheiterte. Ansonsten aber stand Nationaltorhüter Oliver Kahn im Brennpunkt des Geschehens und zeigte wieder einmal seine Extraklasse. Dank sechs toller Paraden des 31-Jährigen retteten die Münchner das 1:0 in die Pause. Glück hatten die Gäste außerdem, dass der Kameruner Jerry Tchujse kurz vor der Halbzeit nur das Außennetz traf.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielverlauf zunächst nur wenig. Spartak drückte aufs Tempo und ergriff die Initiative, die Bayern reagierten und hatten alle Mühe, sich von der Umklammerung zu befreien. In der 67. Minute war eigentlich der Ausgleich fällig, als der Usbeke Djafar Irismetow nach einem Zauberpass von Titow völlig frei vor Kahn auftauchte, den Ball aber nicht richtig traf.
Arsenal London hat den Viertelfinal-Einzug des FC Bayern München nicht besiegeln können. Knapp drei Stunden nach dem 3:0-Sieg des deutschen Rekordmeisters bei Spartak Moskau kam der englische Vizemeister gegen Olympique Lyon nur zu einem 1:1. Damit benötigt der FC Bayern (10 Punkte) aus den abschließenden Spielen in Lyon (4) und zuhause gegen Arsenal (5) noch einen Punkt zum sicheren Einzug in die Runde der letzten acht.
In der Gruppe D stehen Titelverteidiger Real Madrid und Leeds United bereits als Viertelfinalisten fest, der RSC Anderlecht und Lazio Rom scheiden dagegen aus. Real Madrid verteidigte durch ein 2:2 bei Lazio Rom seine Tabellenführung. Die Italiener gingen zwar durch den Tschechen Pavel Nedved (4.) und den Argentinier Hernan Crespo (53.) zwei Mal in Führung, die jedoch Michel Salgado (42.) und Raul (73.) zwei Mal ausglichen. Leeds United festigte mit einem 4:1 bei RSC Anderlecht seinen zweiten Platz mit uneinholbarem Vorsprung.