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BVB mit Fehlstart - 1:3-Pleite gegen Duisburg

Von Heinz Büse 12.08.2007, 17:29

Dortmund/dpa. - Neue Mannschaft, altes Leid: Die mit großem Aufwand runderneuerte Mannschaft von Borussia Dortmund hat einen kapitalen Fehlstart hingelegt.

Dagegen erlebte der freche Aufsteiger MSV Duisburg mit dem überraschenden 3:1 (1:0) in Dortmund eine grandiose Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Zum Mann des Tages avancierte MSV-Neuzugang Manasseh Ishiaku: Der Nigerianer (8./64.) schockte den BVB mit zwei Treffern. Das dritte Tor zum ersten Sieg der Duisburger in Dortmund nach 35 Jahren steuerte der Rumäne Mihai Tararache (62.) per Foulelfmeter bei.

Das mit Vorschusslorbeeren bedachte BVB-Team von Trainer Thomas tritt nach der bitteren Niederlage mit einer schweren Hypothek zum Revierderby beim FC Schalke in einer Woche an. Den überaus schwachen Borussen blieb damit zum sechsten Mal hintereinander ein Sieg im ersten Saisonspiel verwehrt. Florian Kringe (86.) machte mit seinem Ehrentreffer das Ergebnis für die Borussia kaum erträglicher.

«So können wir kein Publikum zurückgewinnen», sagte Trainer Doll verärgert. «Wir haben gespielt wie in einem Vorbereitungsspiel. Wir sind aber jetzt in der Bundesliga angekommen. Dieser Start ist gründlich in die Hose gegangen. So gewinnen wir kein Bundesligaspiel.» Dortmunds Nationalspieler Sebastian Kehl meinte selbstkritisch: «Wir haben heute alles falsch gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Das ist nicht zu erklären, mir fehlen die Worte.»

Große Zufriedenheit, aber keine Euphorie herrschte bei MSV-Trainer Rudi Bommer. «Es ist erst der erste Spieltag, und wir haben jetzt erst einmal drei Punkte», sagte er. «Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen. Und das ist uns heute gut gelungen.»

Doll hatte seine Zugänge Diego Klimowicz, Mladen Petric, Jakub Blaszcykowski und Robert Kovac aufgeboten. Doch von der in der Vorbereitung hochgelobten Spielkultur war nichts zu sehen. Bommer ließ Stareinkauf Ailton wie erwartet auf der Bank. Aber auch in den Reihen des MSV standen gleich fünf Neue. Dabei gefiel vor allem der 24-jährige Ishiaku, der für eine Million Euro vom FC Brügge gekommen war.

Anders als die Borussia kam der Aufsteiger schnell ins Spiel. Nach dem frühen Führungstreffer durch Ishiaku (8.) per Kopf nach Freistoß von Ivica Grlic kontrollierten die Duisburger das Geschehen und beeindruckten mit kluger Raumaufteilung und gutem Konterspiel. Die Dortmunder offenbarten dagegen Schwächen im Aufbau und erinnerten an die phasenweise desolaten Leistungen der vergangenen Saison.

Chancen aus dem Spiel heraus waren Mangelware. Lediglich der Kroate Petric sorgte mit zwei Freistößen für Gefahr: In der 17. Minute traf er nur die Latte, sechs Minuten später war MSV-Torhüter Tom Starke bei Petric' Schuss aus 30 Meter auf dem Posten.

Auch nach dem Wechsel agierten die Gastgeber ideenlos und stellten die Duisburger Deckung vor keine größeren Probleme. Ein Schuss von Petric (58.) aus 22 Metern war die einzige nennenswerte Situation im Angriff. Schon im Gegenzug legte der eingewechselte Delron Buckley im BVB-Strafraum MSV-Spieler Christian Tiffert. Den Elfmeter verwandelte Tararache (62.) sicher. Zwei Minuten später beendete Ishiaku auch die letzten Zweifel am Erfolg des Aufsteigers. Kringes Treffer (86.) für Dortmund kam zu spät.