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Bundesliga Bundesliga: Benjamin Lauth beendet die «Löwen»-Krise

18.10.2003, 17:19
Torben Hoffmann (l) vom TSV 1860 München foult Du Ri Cha von Eintracht Frankfurt. (Foto: dpa)
Torben Hoffmann (l) vom TSV 1860 München foult Du Ri Cha von Eintracht Frankfurt. (Foto: dpa) dpa

München/dpa. - Mit einem «Last-Minute»-Tor hat Benjamin Lauth seine Ladehemmung und die Krise des TSV 1860 München beendet. Nach 1065 Minuten ohne Tor erzielte der Jung-Nationalspieler in der Nachspielzeit per Foulelfmeter den Siegtreffer zum glücklichen 1:0 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt und rettete den Fußball-«Löwen» vor 26 000 Zuschauern im Olympiastadion den ersten Sieg nach zuletzt drei Bundesliga-Niederlagen hintereinander. Die erstmals seit dem 0:3 am 16. August in Rostock auswärts geschlagenen Frankfurter wurden durch eine äußerst fragwürdige Entscheidung von Schiedsrichter Peter Gagelmann um einen Punkt gebracht.

«Den Elfer muss man nicht geben», schimpfte Eintracht-Kapitän Uwe Bindewald nach dem Abpfiff. Auch Willi Reimann war nach der «brutalen Niederlage» nicht gut auf den Unparteiischen zu sprechen. «Wenn man sieht, wie man so einen Elfer bekommt, dann fällt einem nichts mehr ein», meinte der Eintracht-Trainer und warf dem Schiedsrichter- Gespann eine «brutale Arroganz» vor. «Wir wussten, dass es eine harte Nuss wird. Wir sind am Ende belohnt worden, weil wir an den Sieg geglaubt haben», sagte «Löwen»-Coach Falko Götz, der nach 44 Minuten Marcus Pürk ersetzten musste. Der Österreicher zog sich eine Meniskusverletzung zu und muss womöglich operiert werden.

Während Götz gegenüber dem 0:1 vor zwei Wochen in Freiburg eine personelle Änderung (Markus Weissenberg für Daniel Borimirow) vorgenommen hatte, musste auch Reimann kurzfristig umdisponieren. Anstelle von Kapitän Alexander Schur kam Sven Günther in die Mannschaft. Schurs Einsatz war zu riskant, weil er am Vorabend seinen Husten mit einem Ephedrin haltigen Medikament behandelt hatte.

Mit Bindewald, der sein 250. Bundesligaspiel bestritt, als Spielführer konzentrierte sich die Eintracht nur auf Torsicherung. Weissenberger gab sich im Mittelfeld redliche Mühe, das Spiel der Gastgeber voran zu treiben, doch gegen Frankfurts clevere Defensive sprang keine zwingende Chance für die umständlichen und einfallslosen Münchner heraus.

Für die erste Torszene der erschreckend schwachen Begegnung war die Eintracht verantwortlich, aber 1860-Torwart Michael Hofmann hatte kein Problem mit dem Schuss von Markus Kreuz (35.). Auf der Gegenseite musste Eintracht-Schlussmann Oka Nikolov bei einem Kopfball von Rodrigo Costa (39.) erstmals eingreifen. Mit Roman Tyce, der nach der Halbzeitpause für Janne Saarinen kam, und dem zuvor für den verletzten Pürk eingewechselten Daniel Baier (44.) kam mehr Leben in das Spiel der «Löwen».

In der 65. Minute hatte Markus Schroth das 1:0 auf dem Fuß. Doch nach Flanke von Andreas Görlitz und Zuspiel von Lauth brachte der Kapitän das Kunststück fertig, freistehend aus fünf Metern den Ball übers Frankfurter Tor zu dreschen. Mit Francis Kioyo (72.), der Martin Stranzl ersetzte, als dritten Angreifer setzte Götz alles auf eine Karte, doch erst in der Nachspielzeit fiel der erlösende Treffer durch Lauth, der sein letztes Tor am 3. Mai erzielt hatte. Nach einem Rempler von Lars Weißenfeldt gegen den «Löwen»-Stürmer entschied der Unparteiische zu Frankfurts Entsetzen auf Strafstoß.