Boxen Boxen: Halmich verteidigt erfolgreich Titel
Leverkusen/dpa. - Deutschlands beste Boxerin war auch in ihrem34. WM-Kampf nicht zu stoppen. «Wenn das so weitergeht, werde ichnoch einige gute Kämpfe zeigen», versprach Regina Halmich nach ihrersouveränen Titelverteidigung im Schnelldurchgang. Die 26 Jahre alteKarlsruherin beendete Samstagnacht den Hauptkampf derProfiboxveranstaltung in Leverkusen gegen ihre Herausforderin SwetlaTaskowa frühzeitig. Vor 2700 Besuchern in der Dopatka-Halle gewannHalmich gegen ihre sechs Jahre ältere Gegnerin aus Bulgarien durchtechnischen K.o. in der sechsten Runde und schraubte ihre Bilanzdamit auf 43 Siege in 44 Profi-Kämpfen.
«Ich habe mir gewünscht, mal wieder einen Kampf vorzeitig zubeenden. Die ersten vier Runden war Swetla ziemlich stark», sagte dieKarlsruherin nach dem schnellen Ende. Das letzte Mal kam dieAbonnement-Titelträgerin aus dem Hamburger Universum-Boxstall imOktober 2002 in den Genuss eines verkürzten Fights.
Zwar begann die Bulgarin von Beginn an mit wilden Schlägen, dochdie Weltmeisterin im Fliegengewicht nach Version der WomenInternational Boxing Federation (WIBF) ließ sich nicht aus der Ruhebringen. Während Taskowas Schläge im Nichts endeten, brachte Halmichihre Widersacherin mit Wirkungstreffern immer wieder aus dem Tritt,bereits Ende der vierten Runde des auf zehn Durchgänge angelegtenKampfes geriet sie deutlich ins Wanken. «Ich wollte es heutebesonders gut machen», meinte Halmich.
Die in Berlin trainierende Halmich wirkte entschlossener als imersten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahentinnen Ende 2001 inHamburg. Halmich: «Das ist ganz schwer zu vergleichen. Im Prinzip hatsie sich nicht verschlechtert, sondern ich bin härter eingestiegen.Ich war energischer und habe mehr auf meinen Trainer gehört.»
Trainer Torsten Schmitz und das Management raten Deutschlandserfolgreichster Faustkämpferin nach der bereits drittenTitelverteidigung in diesem Jahr zu einer Erholungspause. DiePflichtverteidigung ist für November geplant. Halmich, die zuJahresbeginn mangels Rivalinnen in die nächsthöhere Gewichtsklassegewechselt war, weiß nur, wer nicht ihre Gegnerin sein wird. «Ichglaube nicht, dass es ein Kampf gegen Daisy Lang sein wird.»
Im Vorkampf verteidigte der in Hamburg lebende Kroate Stipe Drewsseinen Europameisterschaftstitel im Halbschwergewicht über zwölfRunden mühevoll nach Punkten. In seinem 24. Profikampf ohneNiederlage hatte der Olympia-Fünfte von Atlanta 1996 mit dem 29 Jahrealten Franzosen Kamel Amrane große Mühe und drohte an seinemLeichtsinn zu scheitern. Doch ein beherztes Finale brachte ihm eineneinstimmigen Punktsieg. «Das war der schwerste Kampf meines Lebens»,sagte der 30 Jahre alte Titelträger.