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Bogensport Bogensport: Feuertaufe für neue Heimat

Von Thomas Schaarschmidt 07.08.2005, 14:03

Dessau/MZ. - Steffi Hofmann hat dafür jetzt keine Augen. Der Bogen spannt sich, sie lässt los und der Pfeil bohrt sich in den Zielkreis. Sie lächelt wieder. "Das Besondere an diesem Platz", sagt sie, "ist die Tatsache, dass es unser eigener ist."

Es waren nicht wenige Schwierigkeiten, die der Bogensport-Club Dessau (BSC) seit seiner Gründung im Jahr 2002 überwinden musste, um sich seine eigene Heimat zu schaffen. Das von der Stadt gepachtete Gelände in der Walderseestraße, auf halbem Wege zwischen Aral-Tankstelle und Stillinge gelegen, glich bei seiner Übernahme einer Mondlandschaft.

"Das war ein regelrechter Acker", erinnert sich Vereinschef Ralf Noack, der trotzdem schon damals an eine rosige Zukunft glaubte. "Sonst hätten wir den Platz ja nie übernommen."

Am Sonnabend erntete der Verein nun endlich die ersten Früchte seiner Aufbauarbeit. Der "Hobusch-Pokal" getaufte Wettkampf stellte die erste offizielle Sportveranstaltung auf dem Gelände des BSC dar. "Da ist man schon ein wenig stolz in diesem Moment", gab auch Bärbel Hofmann zu. Die zweite Vorsitzende und Mutter von Steffi wusste, bei dem sie sich zu bedanken hatte. "Ohne die Unterstützung von Stadt und Land wäre das hier nicht möglich gewesen." Dazu hätten viele der mittlerweile fünfzig Vereinsmitglieder mit angepackt und Strukturen geschaffen.

So ist im Norden Dessaus eine kleine, aber feine Bogensportanlage entstanden, die sich sehen lassen kann. Diese ist längst noch nicht perfekt, Sicherheitszäune um das gesamte Gelände müssen noch errichtet werden. Ralf Noack träumt zudem von einem zusammenhängenden Containerkomplex.

Am Sonnabend aber hatte die Zukunft noch einen Augenblick Pause, wurde erst einmal mit befreundeten Vereinen die Gegenwart genossen. Im Einzel und der Mannschaft hieß es, so gut wie möglich die Scheibe zu treffen, um den ansehnlichen Siegerpokal einzuheimsen. Dass der am Ende in Dessau blieb, passte zur Stimmung eines gelungenen Tages. "Irgendwann einmal", schaute Ralf Noack voraus, "werden hier vielleicht die Landesmeisterschaften stattfinden. Das ist unser Traum." Wie viel Zeit bis dahin vergeht, ist den Dessauer Bogensportlern gar nicht so wichtig. Für sie zählt vor allem das Erlebnis. "In diesem Sport", sagt Steffi Hofmann, "kommst du viel rum und erlebst eine Menge." Und manchmal kann man sogar Rasentraktor fahren.