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Bobsport - Weltcup Bobsport - Weltcup: Erster Weltcup-Sieg für Hays

Von Frank Kastner 20.12.2002, 20:58

La Plagne/dpa. - Die Siegesserie der deutschen Piloten wurde auch im Zweierbob gestoppt. Der Amerikaner Todd Hays gewann am Freitagabend im französischen La Plagne mit Anschieber Randy Jones überraschend das vierte Weltcuprennen der Saison und verwies in 1:58,39 Minuten den Weltcup-Führenden René Spies (Winterberg) mit Anschieber Marco Jacobs (1:58,56) auf Rang zwei vor dem Schweizer Martin Annen (1:58,57). André Lange/Rene Hoppe aus Oberhof (1:58,69) mussten sich mit Platz fünf begnügen, Ruben Feisthauer/Normen Dannauer (Königssee/1:59,41) landeten auf Rang neun. Spies baute somit seine Weltcup-Führung im Zweier auf 132 Zähler aus.

«Das ist eine starke Leistung. Wir waren mit unseren Spitzenleuten seit drei Jahren nicht auf dieser Bahn und hatten dadurch einige Nachteile», analysierte Cheftrainer Raimund Bethge das letzte Zweier- Rennen vor dem Jahreswechsel. Auf der Olympia-Bahn von 1992 hatte Spies mit Ersatzmann Marco Jacobs glänzende Startzeiten (5,79 Sek. Startrekord/5,84) hingelegt und leistete sich kaum grobe Schnitzer in der 19 Kurven umfassenden Eisrinne. Nur im letzten Teil der 1507 m langen Piste verlor er einige Hundertstel. «Im ersten Lauf ein Superstart, im zweiten stiegen wir schneller ein und gaben hinten raus mehr Gas. Ich bin rundum glücklich mit Platz zwei», sagte der Winterberger, der nach Lauf eins noch auf Platz vier gelegen hatte.

Die Rotation bei den deutschen Anschiebern war jedoch nur zum Teil geplant: Während Jacobs vom Team des verletzten Christoph Langen (Unterhaching) zur Entlastung des etatmäßigen Franz Sagmeister den Spies-Bob glänzend auf Touren brachte, war der Wechsel bei Vierer- Olympiasieger Lange verletzungsbedingt. Kevin Kuske hat derzeit Bandscheibenprobleme und soll langfristig für die Europameisterschaft Ende Januar in Winterberg aufgebaut werden. Denkbar wäre laut Bethge daher auch ein Wechsel von Jacobs in den Thüringer Bob, wenn Sagmeister wieder bei Spies fährt. Immerhin verlor Lange mit Rene Hoppe auf den ersten 50 Metern über ein Zehntel (5,92/5,91).

Allerdings verbuchten auch Hays/Jones nur zweitrangige Anschub- Zeiten (5,97/5,93). Doch dank der richtigen Kufenwahl, der exzellenten Aerodynamik und seines fahrerischen Könnens schaffte es der von vielen Stürzen verunsicherte Amerikaner erstmals mit dem kleinen Schlitten aufs Siegerpodest. «Irgendwann musste er ja seinen Sturz-Schock von Altenberg überwinden. Mit ihm muss man immer rechnen», betonte Bethge.