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BMW-Abschied BMW-Abschied: Irgendwie wird's schon

Von Jens Marx 01.11.2009, 15:33

Abu Dhabi/dpa. - Wie und vor allem wann, das weiß im Moment aber keiner so richtig. Mehr als 400 Arbeitsplätze im schweizerischen Sauber-Standort Hinwil sind gefährdet, wenn die Übernahme des Formel-1-Teams BMW-Sauber nicht klappt. Die Motoren soll Ferrari liefern, doch alles hängt vom Startplatz für 2010 ab.

Wehmut liegt in der immer noch knapp 30 Grad warmen Luft. An einem Tisch plaudert Rekordweltmeister Michael Schumacher mit BMW-Vorstandsmitglied Klaus Draeger und -Motorsportchef Mario Theissen. Ross Brawn, Teamchef und Mitbesitzer von Weltmeister BrawnGP, gibt sich ebenso die Ehre wie Amtskollege Christian Horner. Viele aus dem Fahrerlager sind gekommen, um BMW Servus zu sagen. Tags zuvor hatte sich die komplette Mannschaft noch bedankt. Beim Abschiedsfoto vor der Box von Nick Heidfeld und Robert Kubica hielt Theissen eine Tafel mit der Aufschrift: «Auf Wiedersehen und Danke».

Ob und mit wem es ein Wiedersehen geben wird, ist offen. Theissen selbst, sonst planender Stratege, will sich erst jetzt mit seiner zukünftigen Rolle beschäftigen. Pilot Heidfeld machte schon deutlich, dass sich die ganze Sache länger hinziehe, als er sich erhofft habe. Kollege Kubica hat schon bei Renault angeheuert. «Wir haben keine klare Frist», erklärte Theissen, es sei jedoch klar, «dass die Zeit rennt und es schwieriger und schwieriger für das Team wird». Fahrer und Sponsoren unterschreiben nur, wenn sie auch wissen, dass das neue Team im nächsten Jahr fahren darf.

Zieht nun nicht noch eins der vier gemeldeten neuen Teams zurück oder gibt Williams nicht seine Blockade gegen 14 Rennställe 2010 auf, ist aber nicht nur BMW raus. Sondern auch die letzte Hoffnung auf die Rettung durch die Investorengruppe Qadbak geplatzt. BMW hatte das neue Concorde Agreement nicht unterzeichnet, drei Tage zuvor am 29. Juli hatte der Autobauer indes seinen Rückzug angekündigt.

Nach 70 Rennen mit dem eigenen Team war an diesem Sonntag Schluss. 247 Formel-1-Teilnahmen kommen als Motorenlieferant von 1982 bis 1987 sowie von 2000 bis 2005 hinzu. 20 Siege und der WM-Titel 1983 durch Nelson Piquet aus Brasilien schmücken die Bilanz in dieser Zeit. Aber vorbei ist vorbei, kein Glanz mehr durch BMW.