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Bielefeld vor siebtem Abstieg - 0:2 gegen 1899

Von Morten Ritter 13.05.2009, 20:12

Bielefeld/dpa. - Der siebte Abstieg aus der Fußball-Bundesliga ist für Arminia Bielefeld in bedrohliche Nähe gerückt. Gegen das letzte Aufgebot der TSG 1899 Hoffenheim unterlagen die Ostwestfalen mit 0:2 (0:1).

In den beiden verbleibenden Saisonspielen in Dortmund und daheim gegen Hannover 96 darf der Tabellen-17. aber noch auf die Rettung hoffen, die bei einem Punkt Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz möglich erscheint. Andre Mijatovic, der nach einer Notbremse (81. Minute) die Gelb-Rote Karte sah, wird allerdings ein Spiel fehlen.

Vor 25 200 Zuschauern in der Bielefelder Arena erzielte Wellington in der 24. Minute die Führung, die Sejad Salihovic per Foulelfmeter (82.) für den Herbstmeister ausbaute, der als Tabellen-Siebter aber ohne Chance auf einen Platz im internationalen Geschäft ist. «Jetzt freuen wir uns auf die Bayern», meinte Trainer Ralf Rangnick mit Blick auf das Heimspiel am Samstag gegen den Rekordmeister.

«Das ist bitter. Aber man darf sich natürlich nicht wundern, wenn man fünf, sechs, sieben hundertprozentige Chancen nicht nutzt. Das ist eigentlich ein Witz», ärgerte sich Bielefelds Trainer Michael Frontzeck. Nach acht sieglosen Heimspielen in Serie war Kampf und bedingungsloser Einsatz das Mittel für sein Team. Doch der Schwung der Gastgeber fand nicht den erhofften Lohn, der angesichts der Spielanteile und Chancen nicht unverdient gewesen wäre. «Wir hatten einen richtig guten Hildebrand im Tor», meinte Rangnick. So wie bei Christopher Katongo (12.) oder Radim Kucera (29.), der sein 100. Bundesligaspiel für die Arminia bestritt.

Begonnen hatte das Abstiegsdrama mit zwei Aluminiumtreffern durch Oliver Kirch (4.) und Mijatovic (10.), der sich als Unglücksrabe erwies. Beim Führungstreffer des 21-jährigen Brasilianers Wellington in der 24. Minute verlängerte Mijatovic unglücklich und ermöglichte der TSG die zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte Führung. In der 81. Minute foulte er Demba Ba und sah die Gelb-Rote Karte. Den Elfmeter verwandelte Salihovic gegen Keeper Dennis Eilhoff sicher zum 2:0. Gleich sieben Stammkräfte hatte Rangnick ersetzen müssen und deshalb wie beim 2:0 am vergangenen Samstag gegen Köln auf 4-4-2 umgestellt.

Arminia-Trainer Frontzeck konnte Artur Wichniarek nach dessen Rückenproblemen erstmals seit drei Partien wieder von Beginn an stürmen lassen. Der Pole und Michael Lamey ersetzten Viad Munteanu und Markus Schuler, der kurzfristig ausgefallen war. Doch «King Artur» blieb vergleichsweise blass.

Der Start nach der Pause war ein Spiegelbild der ersten Hälfte. Erst in der 58. Minute verdiente der Schuss von Tesche das Prädikat Torchance. Mit jeder Minute verkrampften die Arminen mehr. Die TSG  brachte die ersten drei Punkte nach acht sieglosen Partien dank des Bielefelder Unvermögens im Abschluss unter Dach und Fach. Pech für Rüdiger Kauf, der mit 168. Einsätzen Rokord-Bundesligaspieler der Arminia wurde, trotz guter Leistung aber nicht in Feierlaune war.