Bessere Displays: Neue Digitalkameras
Frankfurt/Main/dpa. - Rund 138 Millionen Kameras wurden im vergangenen Jahr weltweit verkauft - 90 Prozent davon digitale Geräte. Die Verkaufszahlen werden wohl weiter steigen. Denn erst rund 60 Prozent der Haushalte in Deutschland besitzen eine Digitalkamera.
Und manche Besitzer dürften alte Geräte durch moderne Modelle ersetzen wollen. Doch nicht jedes neue Feature rechtfertigt den Kauf. Zu den Neuen gehören einige Einsteigermodelle. Die Verbraucher bekommen dabei mehr für ihr Geld. Besser geworden sind laut Constanze Clauß vom Photoindustrie Verband in Frankfurt etwa die Displays. «Das gilt nicht nur für die Größe, sondern vor allem für die Möglichkeit, die Bildschirmhelligkeit den Lichtverhältnissen anzupassen.»
Panasonic hat dem neuen Einsteigergerät Lumix DMC-LS80 ein Display mit 6,35 Zentimeter Diagonale verpasst. Die Bildauflösung der Kamera für 170 Euro liegt bei 8,1 Megapixel. Das Gerät hat auch einen optischen Bildstabilisator - diese Technik findet ebenfalls weitere Verbreitung. Noch mehr Überblick bietet das Display der Coolpix L18 von Nikon mit einer Diagonale von 7,5 Zentimetern. Das 8-Megapixel-Modell kostet 159 Euro.
Immer mehr zum Standard wird die Gesichtserkennungs-Funktion. So sind alle neuen Kompakten von Olympus damit ausgestattet. Nur dieser Funktion wegen lohne sich der Kauf aber nicht unbedingt, urteilt Annette Kniffler von der Zeitschrift «ColorFoto».
Die µ 1030 SW von Olympus ist bis zu einer Fallhöhe von zwei Metern stoßfest und frostsicher bis minus 10 Grad. «So eine Kamera kann man auch den Kindern in die Hand drücken», sagt Kniffler. Solche robusten Modelle haben der Expertin zufolge bisher aber nicht immer die beste Bildqualität geliefert. Wer sich dennoch eine Outdoor-Kamera zulegen möchte, schaut sich vorher vielleicht verschiedene Testergebnisse an.
Auch Kompakte arbeiten mit immer höheren Lichtempfindlichkeiten. Das ermöglicht, auch bei schlechten Lichtverhältnissen ohne Blitz Bilder zu machen. Fujis FinePix Z20fd etwa hat eine Empfindlichkeit bis ISO 1600. Und Sony hat die neuesten Modelle der Cyber-shot-W-Serie mit Lichtempfindlichkeiten von bis zu ISO 3200 versehen. Eine besonders hohe Empfindlichkeit gehe aber mit vermehrtem Bildrauschen einher, sagt Constanze Clauß. Andererseits werde von den Herstellern vermehrt Software eingesetzt, die das Rauschen verhindern soll.
Immer weiter verbreitet sind Bildstabilisatoren - etwa in der elektronische Variante, bei der ein «Wandlerchip» störende Ruckler ausgleicht. Beim von Experten bevorzugten optischen Bildstabilisator sorgen «schwimmende» Linsen für den Ausgleich. «Das Verwackeln wird durch das Objektiv ausgeglichen», erklärt Constanze Clauß.
Interessant ist, dass einige Modelle in ihrer Brennweite heute so ausgelegt sind, dass auch der Weitwinkelbereich attraktiv wird: Während bei vielen Kompakten der Weitwinkel bei 35 Millimetern (mm) beendet ist, bieten etwa die Lumix-Modelle DMC-TZ5 und DMC-TZ4 Brennweiten von 28 bis 280 mm. Ein großer Weitwinkel ist unter anderem dann von Vorteil, wenn in engen Räumen viele Menschen aufs Bild sollen.
INFO: Nicht dem Pixel-Wahn verfallen
Mit jeder neuen Kamera-Generation wächst die in Megapixel angegebene Auflösung. Bei Kompaktgeräten sind mittlerweile 8 Megapixel üblich und 12 keine Seltenheit mehr. Interessenten sollten aber wissen, dass diese Zahl keinen Aufschluss über die Bildqualität gibt. Wer also etwa schon eine Digitalkamera mit 6 Megapixel besitzt, für den lohnt sich die Anschaffung eines neuen Geräts oft noch nicht.