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Benndorf aus der Luft Benndorf aus der Luft: Malowa-Bahnwerkstatt macht den Ort unter Eisenbahnern bekannt

Von Jörg Müller 04.09.2018, 14:38
Dieses Luftbild von Benndorf ist gelistet als „1135“ und kann im MZ-Bildershop bestellt werden.
Dieses Luftbild von Benndorf ist gelistet als „1135“ und kann im MZ-Bildershop bestellt werden. Stedtler

Benndorf - Rein äußerlich machen die Werkhallen auf dem Benndorfer Bahnhofsgelände nicht viel her. Das müssen sie auch nicht, schließlich herrscht hier - im Gegensatz zu dem schmuck sanierten Bahnhof - ja kein Kundenverkehr.

Die unscheinbaren Gebäude gehören zu einer traditionsreichen Firma, die bei Eisenbahn-Unternehmen und -Vereinen in ganz Deutschland und Europa einen hervorragenden Ruf hat: die Malowa Bahnwerkstatt GmbH. Seit 1882 werden hier Lokomotiven und  Wagen gewartet.

Malowa in Benndorf repariert alles, außer ICE und neue Lokomotiven

„Wir reparieren alles, was auf Schienen fährt - außer ICE und den neuen Lokomotiven, die voll mit Elektronik sind“, sagt Geschäftsführer Gerhard Kellner (61). „Wir machen Dampf-, Diesel- und E-Loks, Triebwagen, Güter- und Personenwagen sowie Spezialfahrzeuge aller Spurweiten“, so Kellner. Mit diesem Leistungsprofil sei die Malowa (Mansfelder Lokomotiv- und Waggonbau) einzigartig.

„In dieser Breite  kann das keine Firma in Europa. Die anderen Unternehmen haben sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert.“

Möglich  sei das nur dank des Fachwissens und der Erfahrung der 42 Mitarbeiter. Kellner hat 1976 als Ingenieur für Instandhaltung im damaligen Transportbetrieb des Mansfeld-Kombinats angefangen. Nach der Wende und zweijährigen Verhandlungen mit der Treuhandanstalt startete am 1. Januar 1993 die privatisierte Malowa Bahnwerkstatt GmbH.

Malowa Bahnwerkstatt in Benndorf: Auftragslage ist gut

Gesellschafter waren neben Kellner Klemens Peukert, Herbert Teutsch, Helmut Dönau, Günter Vorwerg und Gerhard Hüttner. „In den Anfangsjahren sind wir 90.000 Kilometer im Jahr  herumgefahren, um Aufträge zu akquirieren“, so der Geschäftsführer. Mittlerweile sei das nicht mehr notwendig. „Die Auftragslage ist sehr gut.“ Den größten Teil machen dabei Dieselloks aus, die für Eisenbahn-Unternehmen gewartet und repariert werden.

Für die neue Luftbildaktion hat MZ-Fotograf Andreas Stedtler über 800 Fotos gemacht, die alle im MZ-Bildershop erworben werden können.  

Zusätzlich liegt in ausgewählten MZ-Service-Punkten ein Katalog mit allen Bildern aus.  Luftbild-Bestellungen werden dort ebenfalls angenommen.

Alle acht Jahre ist für Schienenfahrzeuge - außer bei den Anschlussbahnen - die Neubefristung Pflicht. „Das ist sozusagen der Tüv“, so Kellner. Dabei werden die Loks und Wagen zerlegt und die Teile begutachtet. „Das machen wir selbst. Lediglich für Kessel und Behälter gibt es externe Sachverständige.“

Neben dem normalen Geschäft gibt es auch immer wieder Spezialaufträge.  „Wir haben jetzt zum Beispiel für einen Verein in Minden eine preußische T 39 zu einer Dampfspeicherlok umgebaut“, sagt Kellner.  Für das ICE-Werk in Leipzig haben die Malowa-Mitarbeiter ein altes Akku-Schleppfahrzeug     für moderne Anforderungen umgebaut. „Das ist das Interessante bei uns, dass es immer wieder etwas Neues gibt. Das macht einfach Spaß.“