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Bayern München Bayern München: Elber wechselt zu Olympique Lyon

Von Arne Richter 26.08.2003, 16:53

Hamburg/dpa. - Eine Ära geht zu Ende: Giovane Elber sagt dem FCBayern München nach über sechs Jahren «adieu» und geht künftig fürden französischen Meister Olympique Lyon auf Torejagd. Beide Vereinebestätigten am späten Mittwochnachmittag, dass sich derTorschützenkönig der vergangenen Bundesliga-Saison und Lyon auf einenTransfer geeinigt haben. Elber ist zur medizinischen Untersuchunggereist. «Es ist Lyon», sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß dem ZDF:«Wenn die ärztliche Untersuchung okay ist, ist der Vertrag okay.»

Lyon soll nach Angaben der französischen Sportzeitung «L'Equipe»eine Ablösesumme von 4,5 Millionen Euro sowie einen Dreijahres-Vertrag und ein Monatsgehalt von rund 200 000 Euro für denBrasilianer geboten haben. Der Verein selbst teilte auf seinerHomepage (www.olympiquelyonnais.com) mit, man habe mit den Bayern unddem Stürmer Einigung über die Transferbedingungen erzielt. Nach demMedizin-Check werde der Transfer offiziell gemacht.

Am Mittwoch hatte der seit 1997 für Bayern engagierte Elbererstmals seinen Abschied vom deutschen Fußball-Meister bestätigt.«Ich gehe weg», sagte der 31-Jährige nach dem Training in München,«das ist schon sicher.» Er hatte zunächst den schon länger alsFavoriten gehandelten AS Monaco als möglichen neuen Arbeitgebergenannt. Der französische Meisterschafts-Zweite hatte ebenso wieTitelverteidiger Lyon großes Interesse an Elber. «Ich bin mit Monacound Lyon schon seit zehn Tagen im Gespräch», berichtete der Stürmer.Die Wechselfrist für einen noch für die Champions League geltendenTransfer läuft am Montag ab.

Nachdem sich die Spekulationen um einen Elber-Weggang in denvergangenen Tagen immer mehr verdichtet hatten, schien der Abschieddes Südamerikaners am Ende nicht ganz freiwillig. «Es ist nicht so,dass ich weg will», räumte der mit 133 Toren erfolgreichste Ausländerder Bundesliga-Geschichte ein: «Der Manager hat gestern gesagt: Wennich will, kann ich hier bleiben. Aber für den FC Bayern ist es nichtschlecht, wenn ich weggehe.»

Hoeneß («Es wäre eine Geisteskrankheit, Elber zu behalten»)widersprach dem Eindruck, der FCB wolle einen verdienten Spielerabschieben. «Nein, es gibt keinerlei Ressentiments. Giovane hatenorme Verdienste um den FC Bayern, er ist ein Spieler mit einerpositiven Ausstrahlung. Das werden wir nie vergessen», sagte er der«Bild»-Zeitung. «Ich bin doch selbst im Dilemma. Denn ich bin dergrößte Elber-Fan», meinte Hoeneß. Die Bayern planen im kommendenSommer sogar ein Abschiedsspiel für den Brasilianer: «Es sollwirklich ein Riesen-Fest werden.»

Der Elber-Transfer ist allerdings vor allem bei den Fansumstritten. Beim Bayern-Training war am Mittwoch ein Transparent zusehen, auf dem geschrieben stand: «Lieber FC Hollywood mit Elber alsFC Bayern ohne Elber.» In einer Online-Umfrage des Internet-AnbietersSport1.de waren 62,4 Prozent der 16 000 abgegebenen Stimmen gegeneinen Weggang des Publikumslieblings. «Die Fans sollen weiter zumVerein stehen», versuchte Elber zu beschwichtigen.

Kapitän Oliver Kahn warnte im «Sport-Bild»-Interview davor, denKollegen ziehen zu lassen. «Ich würde mir ganz genau überlegen, einenSpieler wie Elber abzugeben.» Er habe über Jahre großartigeLeistungen gebracht. Aber: «Das Geschäft ist gnadenlos.»