Basketball: Basketball: Nowitzki will NBA-Frust mit dem Nationalteam abbauen

Würzburg/dpa. - Deutschlands Basketballstar Dirk Nowitzki will die für ihn und seine Dallas Mavericks enttäuschende Saison in der nordamerikanischen Profiliga NBA so schnell wie möglich abhaken.

«Ich hoffe nicht, dass ich meinen Frust den ganzen Sommer über mit mir rumschleppe», sagte der 27-Jährige in seiner Heimatstadt Würzburg, wo er sich bei seinen Eltern aufhält.

Nach dem NBA-K.o. im Playoff-Viertelfinale gegen die Phoenix Suns, der seinen Traum vom ersten NBA-Titel abrupt beendete, richtete der 2,13 Meter große Flügelspieler seinen Blick nach vorn. Das nächste große Ziel ist die Europameisterschaft vom 16. bis 25. September in Serbien und Montenegro. «Ich freue mich schon unheimlich auf die Nationalmannschaft, in der ich meine Frustration abzubauen hoffe», sagte Nowitzki. Die EM 2005 ist die erste von drei weiteren großen Stationen auf dem Weg nach Olympia 2008 in Peking. Dazwischen liegen die Weltmeisterschaft 2006 in Japan und die EM 2007 in Spanien.

«Das wichtigste Turnier ist die EM 2007 in Spanien, wo wir mit der möglichst stärksten Mannschaft die Fahrkarten für Peking lösen müssen. Ich will unbedingt ein Mal an Olympischen Spielen teilnehmen. Das ist das Höchste für jeden Sportler», sagte Nowitzki. Der erste Olympia-Anlauf für Athen 2004 ging bei der letzten EM 2003 in Schweden schief. Nowitzki: «Das war einer der Tiefpunkte meiner Karriere.»

Trotz der schweren Vorrundengegner wie dem Olympia-Zweiten Italien, Russland und Ukraine ist der Würzburger optimistisch, weit zu kommen. «Das erste Spiel gegen Italien ist schon das Wichtigste», sagte Nowitzki, der in Schweden wegen einer Fußverletzung nicht seine beste Leistung abrufen konnte. «Wir werden hart arbeiten müssen, um eine starke Mannschaft zu haben», meinte Nowitzki, der erst zum Supercup vom 26. bis 28. August in Braunschweig zum Team von Bundestrainer Dirk Bauermann in die Vorbereitung einsteigen wird. Bis dahin absolviert er mit seinem Mentor und Heimtrainer Holger Geschwindner wie gehabt ein spezielles Individualtraining. Nowitzki: «Auch ich kann mich noch auf vielen Gebieten verbessern, in der Athletik, Antritt und Dribbling.»

Einen von einigen Nationalmannschafts-Kollegen erwogenen Boykott der EM wegen der Aufhebung der Ausländerbegrenzung und der Verpflichtung von nur einem deutschen Spieler in der Bundesliga hält Nowitzki für wenig sinnvoll. «Damit würde man dem Basketball in Deutschland nur schaden», sagte der in den Staaten «Dirkules» genannte deutsche NBA-Star aus Dallas. Gedanken an einen Weggang aus Dallas hegt Nowitzki derzeit keine. «Ich habe noch drei Jahre Vertrag bei den Mavericks und will unbedingt einen NBA-Titel. Wenn es nicht klappt, kann ich mit dann 30 Jahren immer noch Überlegungen eines Wechsels anstellen. Aber es wäre schon was Spezielles, die ganze NBA-Karriere bei nur einem Club zu absolvieren.»