Basketball Basketball: Der Kapitän bleibt an Bord
Halle/MZ. - Kämpfernatur, Stimmungskanone, Urgestein - Nicole Gleinig wird allen Facetten gerecht. Die 26-Jährige ist eine Nummer in der halleschen Basketball-Szene. Seit 1992 betreibt sie in der Saalestadt die Korbjagd. "Und das wird auch in der neuen Saison so sein", sagte Gleinig wenige Tage nach einem Ostsee-Kurzurlaub in Arenshoop und unterschrieb für ein weiteres Jahr. Allerdings hat die Hallenserin, die als Sporttherapeutin in Gesundheitsstudios und Behinderteneinrichtungen ihre Brötchen verdient, die Entscheidung nicht übers Knie gebrochen.
Rückblick: In der vergangenen Saison, unter Ex-Trainer Thomas Roijakkers, gehörte Forward Nicole Gleinig beim Bundesliga-Sechsten und Teilnehmer am Pokal-Final-Four nicht gerade zu den Gewinnern. Sie passte laut Coach nicht ins Konzept, lag mit ihrer direkten Art mitunter auch quer. So bekam Gleinig - Kopf einer Art hallescher "Opposition" gegen Roijakkers - nur noch wenig Einsätze.
Trotzdem stellte sie sich in den Dienst der Mannschaft. Als der Holländer am ersten Dezember-Wochenende im Spiel gegen Oberhausen disqualifiziert wurde und auf die Tribüne musste, sprang Nicole Gleinig sogar als Ersatz-Coach ein. "Das ist Geschichte. Fest stand für mich nur, dass ich unter Herrn Roijakkers nicht weiter gespielt hätte", so Gleinig, die sich auf Peter Kortmann freut, den neuen Mann auf der Bank. "Zumindest hat er mich beim Vor-Training überzeugt. Auch wenn ich wachsam geworden bin, was neue Trainer betrifft. Ich bin schließlich ein gebranntes Kind." Auf jeden Fall wolle sie "das hallesche Element" im Team mit ausländischen Profis, Halbprofis und Talenten stärken. "Falls meine Erfahrung gefragt ist, werde ich den Lions weiter helfen. Die familiäre Atmosphäre trotz Leistungs-Basketballs sollten wir bewahren."
Wie das Team unter Kortmann, der am 1. August seinen Job antritt, aussehen wird, ist 77 Tage vor dem Saisoneröffnungs-Turnier in Marburg noch offen. Als fix gelten bislang neben Gleinig die bisherigen Spielerinnen Nadja Prötzig, Andrea Krug, die beiden Talente Sandra Liesegang und Lydia Pötschke sowie die Tschechin Jitka Peterkova. Eine Einigung gab es nach MZ-Informationen mit Ex-Nationalspielerin Susanne Biemer (29), die in Bensberg und zuletzt in Keflavik (Island) spielte, sowie der 21-jährigen Ana-Maria Kammer (TV Hofheim). Mit U 20-Auswahlspielerin Nicole Dietz, die mit dem Gedanken spielen soll, in die Schweiz zu gehen, wird noch verhandelt. Bei der Kandidatenkür von US-Girls - gesucht wird eine Akteurin für den Aufbau und eine Centerin - spielen Sheena Walton (Tampa Spartans) und Mercedes Walker von den Pittsburgh Panthers vor. Offen sind die Fälle Kathrin Hübner (Rostock / Medizin-Studienplatz in Halle fehlt), Karin Seifert (nach Knieverletzung Karriereende möglich) und Franzi Seifert (evtl. nur noch Standby-Spielerin).