Ausstellung Ausstellung: Museum zeigt das Werk eines Lebens
Bernburg/MZ. - Wie eine Klammer umschloss auch Musik am Ende die Vernissage. Abwechselnd in Gesang und Klavierspiel, brachten jetzt Bettina und Sebastian Sass Beethovens "Ich liebe Dich" und Schuberts "An die Kunst" zu Gehör". So schufen sie auf Wunsch von Erika Steffens etwas von der häuslichen Atmosphäre, wie sie lange Zeit in der Familie von Heinz Steffens herrschte.
Dazwischen lag die Würdigung eines Künstlers, dem "ganz zu Unrecht außerhalb seiner Heimatstadt Bernburg eine angemessene kunstgeschichtliche Würdigung bis auf wenige posthume Ausnahmen versagt geblieben ist", wie in der Einladung zu lesen war.
"Heinz Steffens - Ein Lebenswerk" heißt die Ausstellung, die noch bis zum 24. August in der Galerie im Alten Haus des Museums Schloss Bernburg zu sehen ist. Gleichzeitig ist diese Ausstellung Bestandteil der Aktivitäten des Museums im 110. Jahr seines Bestehens.
Den Einführungsvortrag wollte ursprünglich Museumsdirektor a. D. Ottomar Träger halten. Er hatte drei Jahrzehnte lang eng mit Heinz Steffens zusammen gearbeitet und war bald ein Freund der Familie.
Leider war der Festredner aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Das Manuskript mit dem Titel "Eine Welt der Stille" verlas deswegen Trägers Nachfolger, der jetzige Museumsdirektor Jürgen Weigelt.
Die Bilder der frühen Zeit, aber auch der späteren Jahre, so Träger, "führen zu innerer Ruhe und Sammlung, sie teilen Harmonie mit." Weiter heißt es im Manuskript, dass Steffens "stets im Schatten der offiziellen Kunst stand." Er habe allerdings aufgelebt, sich geöffnet, "wenn er spürte, dass seine Kunst aufgenommen wurde." Reflexe auf die Politik blieben allerdings stets ausgespart.
In bewegten und bewegenden Worten dankte Erika Steffens, Witwe des Heinz Steffens, vor dem ersten Rundgang für die Ausstellung einschließlich der Eröffnungsveranstaltung. Gleichzeitig erinnerte sie daran, dass der Künstler Steffens in Tagebüchern auch literarische Zeugnisse hinterlassen habe.
Heinz Steffens wurde am 13. März 1913 als Sohn einer Kaufmannsfamilie in Bernburg geboren. Von 1931 bis 1933 studierte er in Halle, danach bis 1938 in Berlin. Dort war er Meisterschüler bei Professor Cesar Klein. Ab 1947 lebte er freischaffend in Bernburg. Nach kurzer, aber schwerer Krankheit verstarb Heinz Steffens am 7. Dezember 1982.