Ausflugsziele Ausflugsziele: Kyffhäuser bleiben Gäste fern
Kyffhäuser/MZ. - Für viele fiel der obligatorische Osterausflug in diesem Jahr ins Wasser. Eisige Winde, Regen und Schneefall ließen die meisten zu Hause in den eigenen vier beheizten Wänden bleiben. Vor allem auf dem Kyffhäuser brachen die Besucherzahlen am Wochenende förmlich ein. Ein Viertel weniger Gäste als in anderen Jahren zu Ostern zählte der Leiter der Einrichtung Ralf Rödger enttäuscht. Bis in die Nachmittagsstunden kamen am Sonntag gerade einmal 600 Menschen auf das sonst so frequentierte Denkmal. Rödger: "Das kann ich andererseits auch nachvollziehen. Wer besucht bei so schlechtem Wetter schon ein Ausflugsziel, bei dem man das meiste im Freien findet?" Hartgesottene trotzten den Temperaturen um den Gefrierpunkt und Scheefall am Denkmal.
Zwei Motorradfahrer waren extra aus Berlin angereist. "Uns haut so schnell nichts um", kommentierte einer von ihnen, "wir sind bei Wind und Wetter unterwegs". Denise Haase und Frauke Dienemann waren mit drei Freundinnen auf dem Kyffhäuser unterwegs. Frauke: "Wir wollten einfach einen schönen Osterausflug machen, das Wetter ist Nebensache, wir sind warm angezogen." Warm war es auch den beiden Osterhäsinnen Karen und Sarah in ihren Osterhasen-Kostümen. Sie verteilten insgesamt mehrere hundert Ostereier an die Besucher des Denkmals. Die kleine Überraschung zum Osterfest gab es wegen des geringen Besucherandrangs für fast jeden Ausflügler. Viele von ihnen kamen wieder aus dem ganzen Bundesgebiet und zeigten sich beeindruckt von den mächtigen Burganlagen, auch wenn die Sicht wegen tief hängender Wolken schlecht war. Zufrieden zeigte man sich im Panoramamuseum in Bad Frankenhausen. Dort waren an den Osterfeiertagen im Schnitt jeweils gut 800 Besucher zu Gast und damit mehr als im Vorjahr. "Uns kommt das Wetter natürlich zugute", wusste Sonja Kwella, die Verwaltungschefin des Hauses.
In dem warmen Gebäude lasse es sich bei dem schlechten Wetter eben gut aushalten. Für das Museum ist Sommerwetter an den Ostertagen eher von Nachteil. "Voriges Jahr war die Witterung so gut, da waren deutlich weniger Gäste bei uns", erklärt die Mitarbeiterin des Museums, das auch zunehmend von Touristen aus Amerika und Australien entdeckt wird. "Der Andrang über Ostern war riesig", beschreibt Hans-Jörg Stiegler, Geschäftsführer der Modellbahnanlage in Wiehe, das Besucherinteresse dort. Wetter und zunehmende Bekanntheit zeigten Wirkung. Zufrieden ist auch das Team des Frankenhäuser Freizeitbades Kyffhäusertherme. Pro Tag kamen ungefähr 300 Badelustige, so viele wie im Vorjahr auch. Hans-Jürgen Fischer, Leiter der Barbarossahöhle bei Rottleben, zeigte sich angesichts schlechter Witterung und hoher Benzinpreise nicht unzufrieden mit dem Besucherandrang. "Unsere Gäste haben uns die Treue gehalten." Die aktuellen Gästezahlen stimmten ihn optimistisch.