Aquarelle von Otto Dix in Hamburg
Hamburg/dpa. - Er gilt als Meister der Neuen Sachlichkeit - Otto Dix (1891-1969). Mit seiner kritischen Bestandsaufnahme der gesellschaftlichen Verhältnisse der Weimarer Republik erwarb er sich den Ruf des avantgardistischen Bürgerschrecks.
Das Bucerius Kunstforum in Hamburg zeigt bis zum 9. September rund 100 Aquarelle und Gouachen des Künstlers. Dabei spannt die Schau einen Bogen vom Frühwerk über seine Gouachen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs bis zu den Aquarellen der 20er Jahre. Es ist die erste Otto-Dix-Ausstellung in Hamburg seit 30 Jahren und zugleich die erste Schau, die sich auf diese Werkgruppe konzentriert.
Noch in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs versuchte Dix, die Schrecken des Krieges in grellen Gouachen zu bannen. Nach dem Krieg entschied er sich jedoch für den kritischen Realismus, um die Spannungen und Abgründe des modernen Großstadtlebens auszuloten - zunächst in Dresden, später in Düsseldorf und Berlin. Dix' Aquarelle der 20er Jahre zeichnen ein facettenreiches Gesellschaftspanorama, ein Kaleidoskop der Typen und Geschichten.