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Anzeige erstattet Anzeige erstattet: Özil wehrt sich gegen rassistische Hetze

19.06.2012, 15:14

Danzig/dpa. - Der in Gelsenkirchen geborene Deutsch-Türke Özil will sich selbst bis zum EM-Viertelfinale der deutschen Mannschaft am Freitag gegen Griechenland nicht zu dem Vorfall äußern. Mit der Strafanzeige wolle man vor allem Nachahmer und Trittbrettfahrer verhindern, sagte Özils Medienberater Roland Eitel am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Mustafa Özil, Vater des Real-Stars, wolle, „dass der Täter ermittelt wird“.

Während des letzten Gruppenspiels des DFB-Teams am Sonntag in Lwiw gegen Dänemark war über einen Twitterkanal diese Nachricht verbreitet worden: „Özil ist garantiert kein Deutscher! Ein Stück Papier ändert nicht die Abstammung.“ In der Nationalmannschaft sollten nur noch Spieler mit deutschklingenden Namen eingesetzt werden, wurde zudem getwittert.

Nach übereinstimmenden Medieninformationen war das Twitter-Profil unter dem Namen „@PiratenOnline“ angelegt worden. Julia Schramm, Bundesvorstandsmitglied der Piraten-Partei, hatte sich sofort von den Aussagen gegen den 23-jährigen Profi von Real Madrid distanziert und die Twitter-Nachricht als „rassistische Kackscheiße“ bezeichnet.

Özils Vater und sein Management hätten lange überlegt, ob sie juristisch gegen die Internet-Hetze vorgehen sollten oder nicht, berichtete Eitel. Nach rund 3000 Tweets und zahlreichen Protesten hatte der Kurznachrichtendienst Twitter das Profil geschlossen.